Ein wichtiger Geburtstag und warum Sie #followapollo folgen sollten

30 Jahre grüne Ideen zu LIFE bringen – das ist das Motto des Geburtstags des LIFE-Programms, das auch unser LIFE Apollo2020-Projekt kofinanziert. In diesen dreißig Jahren hat das Programm nicht weniger als 5.500 Projekte mitfinanziert. Dreißig erfolgreiche Jahre, in denen LIFE über 1.800 wildlebenden Tier- und Pflanzenarten geholfen hat, darunter natürlich auch unserem Parnassius apollo. Das gesamte LIFE Apollo2020-Team ist sehr stolz darauf, seit dem letzten Jahr Teil der LIFE-Familie zu sein.

Heute wird LIFE also 30 Jahre alt und wir wünschen Ihnen alles Gute zum Geburtstag! Auf mindestens 30 weitere erfolgreiche Jahre, die uns allen Hoffnung und Inspiration für die Zukunft geben.

Um diesen großen Tag zu feiern, laden wir Sie ein, unser Projekt zu unterstützen, genau wie LIFE es tut:

Werden Sie Teil der LIFE Familie und #followapollo

In den kommenden Wochen, Monaten und ja, sogar Jahren werden wir nicht nur Informationen über Parnassius apollo, seine Lebensräume und seine Bedeutung für unser Ökosystem mit Ihnen teilen, sondern Ihnen auch zeigen, wie Sie selbst aktiv werden und Ihren Teil zum Schutz dieses schönen Schmetterlings und vieler anderer Insekten beitragen können .

#followapollo bedeutet aktiv sein

Apollo folgen bedeutet nicht nur passiv zu folgen, sondern auch aktiv zu sein! Sie brauchen nur Ihr Smartphone oder Tablet, offene Augen und einen aufmerksamen Blick und schon sind Sie dabei. Wenn Sie einen Apollo-Schmetterling entdecken, machen Sie ein Foto und laden Sie es auf iNaturalist in unserem Projekt LIFE Citizen Science für Parnassius apollo hoch.

Und das Beste daran ist, dass Sie dies beim Wandern tun können: Der Apollofalter ist eine typische Gebirgsart, die die Wiesen und Weiden in den Bergen Kontinentaleuropas bevorzugt. Er kommt in der Regel in Höhenlagen von 400 bis 2300 m über dem Meeresspiegel vor. Ziehen Sie also Ihre Wanderschuhe an und gehen Sie los!

Möchten Sie mehr über Parnassius apollo wissen , wie man ihn erkennt, welche Pflanzen er braucht oder wie groß er wird? Dann bleiben Sie bei uns und #followapollo

#followapollo auf sozialen Medien

Werden Sie Teil unseres wissenschaftlichen Teams und #followapollo

Obwohl der Begriff „Citizen Science“ relativ neu ist, beteiligen sich Menschen schon seit Jahren an der wissenschaftlichen Forschung und leisten einen Beitrag dazu. Die weite Verbreitung des Internets und die rasante Entwicklung von Smartphones haben den Austausch von Informationen und ihre Weitergabe erleichtert. Mit Handys, die über einen eingebauten GPS-Empfänger verfügen, können Menschen in Echtzeit Informationen über den geografischen Standort von Arten liefern. So entstehen jeden Tag neue Netzwerke und Gemeinschaften interessierter Citizen Scientists, die mehr über die Welt erfahren und wissen wollen, wie wir zu ihrem Verständnis beitragen können.

Was genau ist Bürgerwissenschaft?

Unter Bürgerwissenschaft versteht man die Beteiligung der Öffentlichkeit an der wissenschaftlichen Forschung, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu erweitern. Im Rahmen von Citizen Science können sich die Menschen an vielen Phasen des wissenschaftlichen Prozesses beteiligen, von der Formulierung der Forschungsfrage über die Datenerfassung und die Kartierung durch Freiwillige, die Auswertung und Analyse der Daten bis hin zur Veröffentlichung und Verbreitung der Ergebnisse.

Verschiedene Organisationen und Projekte haben unterschiedliche Wege eingeschlagen, um Bürgerwissenschaftler in ihre Projekte und wissenschaftlichen Fragestellungen einzubinden. Schmetterlinge sind die bekannteste Art unter den Insekten, für die Bürgerwissenschaft seit einiger Zeit eingesetzt wird. LIFE Apollo2020 konzentriert sich auf die Erhaltung des Parnassius apollo Schmetterlings und erfordert eine gewisse Beteiligung von Bürgerwissenschaftlern.

Ihr Beitrag ist wichtig

Das LIFE Apollo2020 Projekt konzentriert sich auf die Erhaltung des Apollo-Schmetterlings und Sie können dazu beitragen, dass dieses Projekt ein Erfolg wird! Parnassius apollo ist eine Schmetterlingsart. Das bedeutet, dass durch den Schutz des Apollo-Schmetterlings und seiner Lebensräume auch ganze Ökosysteme für andere Arten geschützt werden. Je mehr wir also über das Vorkommen des Apollofalters und die Futterpflanzen seiner Larven wissen, desto mehr können wir tun, um ihn, seine Lebensräume und viele andere Arten zu schützen.

Verschiedene Organisationen und Projekte haben unterschiedliche Wege eingeschlagen, um Bürgerwissenschaftler in ihre Projekte und wissenschaftlichen Fragestellungen zu integrieren. Schmetterlinge sind die bekannteste Art unter den Insekten, bei denen die Bürgerwissenschaft schon seit einiger Zeit eingesetzt wird – aber keine Sorge! Auch wenn Sie noch nie an einer Bürgerwissenschaftlichen Aktivität teilgenommen haben, können Sie mitmachen – haben Sie Spaß und lernen Sie etwas!

Nehmen Sie jetzt am iNaturalist-Projekt teil

Um alle Ihre Beobachtungen zu sammeln, haben wir uns für iNaturalist entschieden. Es ist einfach zu bedienen und bietet großartige Möglichkeiten zum Sammeln und Teilen Ihrer Beobachtungen.

iNaturalist ist eine der beliebtesten Natur-Apps der Welt und hilft Ihnen, die Pflanzen und Tiere in Ihrer Umgebung zu bestimmen. Verbinden Sie sich mit einer Gemeinschaft von über einer Million Wissenschaftlern und Naturforschern , die Ihnen helfen können, mehr über die Natur zu erfahren! Wenn Sie Ihre Beobachtungen aufzeichnen und mit anderen teilen, erstellen Sie außerdem hochwertige Forschungsdaten für Wissenschaftler, die daran arbeiten , die Natur besser zu verstehen und zu schützen.

iNaturalist
https://www.inaturalist.org/pages/about

Alles, was Sie tun müssen, um mitzumachen, ist, sich auf iNaturalist zu registrieren, nach unserem Projekt„LIFE Citizen Science for Parnassius apollo zu suchen und daran teilzunehmen und Ihre Beobachtungen aufzuzeichnen.

  1. iNaturalist beitreten
  2. Machen Sie mit bei unserem Projekt “ LIFE Citizen Science für Parnassius apollo„.
  3. Halten Sie Ihre Beobachtungen des Apollo-Schmetterlings oder seiner Larven beim Fressen von Pflanzen fest
  4. Tragen Sie zum Erfolg des Projekts bei 🙂

Was und wo wir in iNaturalist beobachten

Unser Ziel ist es, Daten über Parnassius apollo und seine Wirtspflanzen in Tschechien, Polen und Österreich in den Gebieten zu sammeln, in denen er im Rahmen des LIFEApollo2020-Projekts wieder in die Natur eingeführt wird. Parnassius apollo ist eine typische Gebirgsart, die normalerweise in relativ großen Höhen vorkommt (von 400 bis 2300 m über dem Meeresspiegel). Halten Sie also beim Wandern Ausschau nach ihm und den Futterpflanzen seiner Larven !

Es werden sowohl Daten über das Vorkommen erwachsener Individuen des Apollofalters (Imago) als auch über die Standorte von Futterpflanzen für seine Larven (der Lebensraum ist entscheidend für dieses Entwicklungsstadium) gesammelt!

Futterpflanzen für Larven:


Die Citizen Science-Datenerhebung wird parallel zu den Beobachtungen von Entomologen (Apollo-Schmetterling) und Botanikern (Futterpflanzen) durchgeführt. Sie ist eine der zahlreichen Projektaktionen und zielt darauf ab, die breite Öffentlichkeit in die Überwachungsmaßnahmen zur Erhaltung von Parnassius apollo einzubeziehen.

#followapollo und dem Bemühungen unseres Teams! Die kombinierten Kompetenzen in den Bereichen Zucht, Erhaltung von Lebensräumen, Forschung, Umwelltbildung und Projektmanagement sind eine hervorragende Kombination für den Erfolg unseres LIFE-Projekts.

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„Iiiihs“ und „aaaahs“ : Team Österreich erzieht die Kleinsten

Die Projektpartner sind der festen Überzeugung, dass die soziale Einbindung in den Naturschutz und die Stärkung der sozialen Verantwortung Schlüsselfaktoren für den Erhalt der wieder angesiedelten Population sind. Aus diesem Grund wurden in den letzten Monaten eine Reihe von Workshops an Schulen in Österreich abgehalten. Wenn wir die kleinsten Entdecker unter uns nicht für den Apollo-Schmetterling und seinen Schutz begeistern können, wer dann?

Die österreichische Koordinatorin für Naturschutzmaßnahmen berichtet, was sie in den Schulen erlebt hat, als sie die Workshops mit dem Schmetterlingsexperten Otto Feldner leitete:

Weißbach/Lofer

Ende Juni haben wir die Grundschule in Weißbach/Lofer besucht. Die Schule ist eine „Naturparkschule“ und liegt mitten im Naturpark Weißbach. Große Schmetterlingsaufkleber begrüßten uns gleich am Eingang der Schule. Dementsprechend hatten die 16 Kinder der1. bis4. Klasse bereits viel Wissen über Schmetterlinge und Insekten im Allgemeinen. Sie konnten viele Arten benennen, darunter auch sehr seltene Arten wie Chazara briseis. Die Kinder trugen sogar Schmetterlingshosen und -shorts. Viele erzählten uns von den Raupen, die sie auf Brennnesseln im Garten gefunden hatten. Einige Kinder haben sogar selbst Schmetterlinge gezüchtet, wie z.B. den kleinen Schildkrötenfalter oder das Tagpfauenauge.

Otto zeigte den Kindern Eier und Larven in verschiedenen Stadien von Parnassius apollo. Die Kinder waren natürlich sehr begeistert davon! Wir erzählten ihnen von den Lebensräumen, die der Apollofalter braucht, was notwendig ist, um sie wiederherzustellen, und von dem Projekt im Allgemeinen. Außerdem sollten sie raten, wie viele Eier ein Apollo-Schmetterling legt. Ihre Schätzungen reichten von 1 bis 20. Sie waren erstaunt, dass der Rote Apollo bis zu 100 Eier legt und dass die Raupen voll entwickelt in ihren Eihüllen überwintern. Zum Schluss durften sie einige der Apollo-Schmetterlinge anfassen, die Otto ebenfalls mitgebracht hatte, was der Höhepunkt des gesamten Workshops war.

Nächstes Jahr werden wir uns wieder treffen, um gemeinsam mit den Kindern „Apollo-Gärten“ auf dem Gelände der Schule anzulegen.

Maria Alm

Am15. Juni hatten wir einen Workshop über Schmetterlinge und den Roten Apollo in der2. Klasse der Volksschule in Maria Alm, Salzburg, Österreich. Apollo-Experte Otto Feldner war wieder bei uns. Die Kinder hatten bereits im Unterricht etwas über Schmetterlinge gelernt und konnten uns neben P. apollo noch viele andere heimische Arten nennen. Natürlich waren sie sehr begeistert von den Apollo-Eiern, -Raupen und -Puppen, die Otto mitgebracht hatte.

Sie erfuhren etwas über die besonderen Lebensräume von P. apollo und was jeder zum Schutz dieses schönen und einzigartigen Schmetterlings beitragen kann. Am Ende zeigten wir den Kindern die Apollo-Schmetterlinge, was natürlich der Höhepunkt des gesamten Workshops war. Die Kinder bekamen auch Schmetterlingssamensäcke als kleines Geschenk und wir hoffen, dass sie viele bunte Blumenwiesen anlegen werden, die die Artenvielfalt der Schmetterlinge in Maria Alm unterstützen werden.

Fusch/Großglocknerstraße

Am23. Mai haben wir einen Schulworkshop über P. apollo und Schmetterlinge in der Grundschule in Fusch/Großglocknerstraße, Österreich, durchgeführt. 21 Kinder aus der 1. und 2. Klasse lernten von unserem Schmetterlingsexperten Otto Feldner viel über die fliegenden Schönheiten.

Die Kinder wussten bereits eine Menge über Schmetterlinge im Allgemeinen und konnten sogar zwischen Schmetterlingen und Motten unterscheiden. Otto brachte einige Apollo-Raupen und Schmetterlinge mit, die die Kinder sehen und anfassen konnten. Das war das Highlight für die Kinder, auch wenn die grünen Ausscheidungen der Raupen so manches „Iiiiiii“ verursachten. Am Ende konnten die Kinder mit Puzzles und Memorys zu verschiedenen Schmetterlingsarten spielen. Jedes Kind erhielt außerdem eine kleine Tüte mit Wildblumensamen, um im Garten oder auf dem Balkon ein Apollo- und Schmetterlingsparadies zu schaffen.

Wir werden uns im nächsten Frühjahr wiedersehen, denn wir werden gemeinsam mit den Kindern in der Nähe der Schule „Gärten für Apollo“ anlegen. Außerdem werden wir vielleicht eine Apollo-Exkursion irgendwo im Tal von Fusch machen.

Wir freuen uns darauf, die Schule zu besuchen und möchten uns auch bei den Klassenlehrern für ihr großes Interesse und ihren Enthusiasmus bedanken!

Sind Sie an Workshops in Ihrer Schule interessiert?

Kontaktieren Sie unsere Koordinatorin Lisa Marie Mahlknecht (lisa.mahlknecht@wilderness-society.org)

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Apollo – Ein Verkehrshindernis

Der Trübe Apollo (Parnassius mnemosyne), ein Cousin von Parnassius apollo, ist ebenfalls durch den Verlust seines Lebensraums in Europa bedroht.

Einst in Baden-Württemberg weit verbreitet, ist er heute nur noch in zwei Tälern im UNESCO-Biosphärenreservat Schwäbische Alb zu finden. In einer dieser verbliebenen Hochburgen, dem Mühltal in der Nähe von Münsingen und Schelklingen, haben die Behörden die Kreisstraße 7410 zwischen den beiden Städten für eine Woche gesperrt, um den Lebensraum zu erhalten.

Flankierende Maßnahmen

Der Trübe Apollo legt seine Eier ausschließlich auf Corydalis-Pflanzen ab, von denen sich die geschlüpften Raupen ernähren. Das Biosphärenreservat führt seit 8 Jahren Forschungs- und Habitatmanagementmaßnahmen für Parnassius mnemosyne durch. Nach Recherchen über den potenziellen Lebensraum des Schmetterlings im Mühltal stellten die Experten fest, dass der Lerchensporn in der Nähe der 7410 sehr häufig vorkommt. Durch das Zurückschneiden der Pflanzen erhoffen sie sich, entlang der stark befahrenen Straße ideale Bedingungen für den Wolkenapollo zu schaffen. Ähnliche Aktivitäten im nahegelegenen Springen haben zu großen Erfolgen geführt. Aus nur zwei Schmetterlingen ist innerhalb weniger Jahre eine Population von 153 Tieren geworden.

Diese Aktivitäten werden nicht nur den Schutz des Nebelapollos unterstützen. Auch Arten wie der Südliche Weiße Admiral und der Perlmutterfalter werden von diesen Maßnahmen profitieren. Trotz der geringen Unannehmlichkeiten, die sich aus der Verlängerung der Autofahrt um eine Woche ergeben, werden mehrere Schmetterlingsarten eine größere Überlebenschance in diesem Gebiet haben. Wenn mehr lokale oder nationale Behörden Entscheidungen treffen würden, bei denen der Artenschutz an erster Stelle steht, könnten wir viel mehr Schmetterlingsarten retten.

Bild: Charles J. Sharp, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

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Frohes neues Jahr 2023: Projektzusammenfassung

Der Höhepunkt des Jahres war die Konferenz zum Projektauftakt, die im September in Polen stattfand. Experten aus der Praxis tauschten ihr Wissen über die Ökologie und den Schutz von Parnassius apollo aus, und Mitglieder des Konsortiums stellten die Projektziele sowie die bisherigen und aktuellen Aktivitäten vor.

Die offizielle Projekt-Website wurde eingerichtet und seitdem wurden mehrere Artikel über den Schmetterling und die allgemeinen Aktivitäten veröffentlicht. Die Website selbst ist in den Projektsprachen Englisch, Tschechisch, Deutsch und Polnisch verfügbar. Im November veröffentlichte LIFEApollo2020 seinen ersten Projekt-Newsletter für die Partner. Wenn Sie über die Projektnachrichten auf dem Laufenden bleiben möchten, können Sie ihn hier abonnieren.

Bürgerwissenschaftliche Kampagne

Unter Citizen Science versteht man die Beteiligung der Öffentlichkeit an der wissenschaftlichen Forschung und die Zusammenarbeit mit ihr, um wissenschaftliche Kenntnisse zu erweitern. Im Rahmen von Citizen Science können sich die Menschen an vielen Phasen des wissenschaftlichen Prozesses beteiligen, von der Formulierung der Forschungsfrage über die Datenerfassung und die Kartierung durch Freiwillige, die Auswertung und Analyse der Daten bis hin zur Veröffentlichung und Verbreitung der Ergebnisse.

Das bürgerwissenschaftliche Monitoring wurde von Projektpartnern in verschiedenen Ländern mit Hilfe der iNaturilist-App und Daten von lokalen Naturschutz-NGOs gestartet.

Konferenz 2022

Das denkwürdige Ereignis des Jahres 2022 ist die Kick-off-Konferenz des LIFE Apollo2020-Projekts. Sie hielt, was der Name versprach: eine exzellente Mischung aus Präsentationen und lebhaften Diskussionen zum Thema „Wissenschaft, Ökologie und Innovation zur Erhaltung von Parnassius apollo in Mitteleuropa“. Rund 100 Personen versammelten sich vor Ort in Jelenia Góra, in dem wunderschönen Gebäude des Nationalparks Riesengebirge, um zu diskutieren, zu lernen und sich auszutauschen. Noch mehr Menschen nahmen online teil und verfolgten den Livestream der Konferenz am ersten Tag.

Züchterische Aktivitäten

Die Zuchtaktivitäten haben in Polen begonnen. Auch die Zuchtzulassung wurde in allen am Projekt beteiligten Ländern erteilt. Der Plan für die Zuchtaktivitäten wurde fertiggestellt, so dass im Jahr 2023 Tausende von Raupen freigesetzt werden sollen.

Das LIFE Apollo2020 Projekt bedankt sich bei allen, die das Projekt in diesem Jahr unterstützt haben und mit ihm in Kontakt geblieben sind.

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Bildungsaktivitäten für den Apollo-Schmetterling in Polen im Jahr 2023

Bildung ist eine der Hauptaufgaben des LIFE Apollo2020-Projekts. Die Population des Apollofalters Parnassius apollo ist in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen, und der Schmetterling ist in den Sudeten vollständig ausgestorben. Dieser drastische Einbruch der Population der Art ist das Ergebnis fortschreitender Veränderungen in seinem Lebensraum, die durch eine veränderte Bewirtschaftung offener Flächen verursacht wurden. Die Wiederherstellung des Lebensraums und der Population des Apollofalters hängt unbedingt von einer veränderten Einstellung der Eigentümer und Verwalter der Gebiete ab, in denen er einst vorkam. Deshalb ist es ist es wichtig, das Wissen über diesen Schmetterling und seine Lebensraumansprüche zu fördern.

Der Apollo-Falter ist in seinem Larvenstadium monophag. Das bedeutet, dass sich die Raupen nur von einer Pflanzengruppe ernähren – Crassulaceae, insbesondere Sedum maximum. Er wächst hauptsächlich auf felsigen Aufschlüssen und xerothermen Wiesen, die oft im Rahmen des Natura 2000-Netzwerks geschützt sind. Diese Lebensräume sind in den Sudeten selten geworden, da die traditionelle Viehweide aufgegeben wurde. Ihr Schutz und ihre Wiederherstellung erfordern einen aktiven Schutz. Geschieht dies nicht, verschwinden die Futterplätze für Apollo, was zum Aussterben der Art in diesem Gebiet führt.

Ein weiterer wichtiger Grund für das Aussterben des Apollo-Schmetterlings sind Sammler. Ihre große Größe und ihre individuell unterschiedliche Färbung machen sie zu einzigartigen Schmetterlingen. Eine Besonderheit – das Fehlen von Schuppen auf den Flügeln, wodurch sie an einigen Stellen nahezu transparent sind – macht sie für Sammler ebenfalls begehrenswert. Ihr Aussehen wird zu ihrem Fluch.

Die Aufklärung der Öffentlichkeit ist von entscheidender Bedeutung, damit die Menschen die Bedeutung der Natur und die Notwendigkeit, ihre Integrität zu erhalten, erkennen. Der Apollo-Schmetterling ist nicht nur ein schöner Teil unserer Umwelt, sondern auch ein wertvoller Bestandteil des Ökosystems. Wie jede Art spielt er eine Rolle bei der Erhaltung der genetischen Vielfalt und bei der Anpassung an sich ändernde klimatische Bedingungen. Seine Rolle im Bestäubungsprozess trägt zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei und bietet den Menschen greifbare Vorteile in Form von höheren Erträgen und einer größeren Vielfalt unserer Nahrungsmittel. Daher ist der Schutz von Apollo und die Erhaltung seines Lebensraums nicht nur eine Pflicht gegenüber der Natur, sondern auch eine Frage unseres eigenen Interesses.

Um dies zu erreichen, hat der Klub Przyrodników im Rahmen des Projekts LIFE Apollo2020 Klub Przyrodników (Klub der Naturforscher) Bildungsaktivitäten, die sich an Menschen aller Altersgruppen richten. Während der Frühjahrs- und Sommersaison, der Zeit, in der die Apollo-Schmetterlinge aktiv sind, haben wir eine Reihe von Veranstaltungen und Workshops mit pädagogischem Charakter organisiert, um die natürlichen und kulturellen Werte der Region zu fördern und das sogenannte Land des Apollo zu schaffen.

Frühlings-Schneefest

Zusammen mit den aus ihren Eiern schlüpfenden Raupen haben wir den Frühling in der Sudetic Field Station in Uniemyśl begrüßt. Im Rahmen des jährlichen Frühlingsschneefestes fand die Veranstaltung Erste Blumen statt, bei der die Teilnehmer die ersten Frühlingspflanzen und -insekten kennenlernen konnten. Die Teilnehmer nahmen an einer Exkursion, einer Präsentation über die Zuchtfarm von Apollo, Bastelworkshops und dem Kochen mit Wildpflanzen teil.

Fotos: Krzysztof Kalemba, Kamila Grzesiak

Happening für das Apollo

Im Mai haben wir im Natur- und Bildungszentrum des Nationalparks Riesengebirge – Schloss Sobieszów eine Bildungsveranstaltung zur Eröffnung einer Bürgerwissenschaftlichen Kampagne namens Happening for the Apollo vorbereitet. Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, eine Wiese für Schmetterlinge und Hummeln zu säen, Saatgutkarten zu basteln und dekorative Steine zu bemalen. Am Ende flogen wir mit dem Apollo und dem KPN-Führer bis auf den Gipfel des Chojnik-Berges, der einer der Wiederansiedlungsorte für diese Art ist. Ein sehr wichtiger Teil der Veranstaltung war die Vorstellung unserer #WhereIsBigWhiteButterfly?-K ampagne, die jeden, der einen großen weißen Schmetterling gesehen hat, dazu auffordert, uns das Foto und den Fundort zu schicken an niepylak@kpnmab.pl. Unsere Aktion ist auf großes Interesse gestoßen, und wir haben bereits die ersten Sichtungen der Art erhalten. Wir hoffen, dass wir in der Saison 2024 noch mehr Einsendungen erhalten!

Fotos: Anna Bator-Kocoł

Tage der offenen Tür der Fachwerkhäuser

Anlässlich der Tage der offenen Fachwerkhäuser haben wir in unserer Sudetischen Feldstation in Uniemyśl eine Messe mit Kunsthandwerk, Antiquitäten und regionalen Produkten veranstaltet. Die Veranstaltung wurde mit pädagogischen Aktivitäten über das Ökosystem der Apollo-Schmetterlinge und der Wiesen kombiniert: Kunstworkshops, eine pädagogische Führung und eine Präsentation der Schmetterlingszuchtfarm.

Tag der offenen Tür in der Living Gene Bank

Im Juli fand ein Tag der offenen Tür in der Lebenden Genbank in Jagniątków, einem Teil des Nationalparks Riesengebirge, statt. Dort befindet sich eine der drei polnischen Zuchtfarmen von Parnassius apollo. Die Gäste hatten die Gelegenheit, Apollo-Schmetterlinge aus nächster Nähe zu sehen, wer wollte, konnte sie sogar auf der Hand halten. Sie erfuhren etwas über die Biologie und Ökologie des Apollo, wie die Schmetterlinge gezüchtet werden und warum wir das tun.

Fotos: Thomas Fleck, Aleksandra Puchtel

Schloss Chojnik

Ein weiteres Ereignis fand auf Schloss Chojnik statt, als die meisten Weibchen von Apollo bereits Eier gelegt hatten. Es war eine Gelegenheit, einem einzigartigen Schauspiel beizuwohnen, nämlich der Freilassung von Schmetterlingen aus der Zuchtfarm in Jagniątkow in die freie Natur. Diese Insekten sollen die Population in ihrem natürlichen Lebensraum wieder aufbauen und stärken. Wir versuchen, die Aktivitäten so lange durchzuführen, bis sie ein Niveau erreicht hat, auf dem sie sich selbst erhalten kann.

Fotos: Piotr Słowiński

Tag des Apollo/Nacht der Hufeisenfledermaus

Am letzten Augustwochenende fand eine weitere Bildungsveranstaltung statt – die Internationale Fledermausnacht – der Tag des Apollo/Nacht der Hufeisennase in Uniemyśl. Die Teilnehmer verabschiedeten sich von den Ferien in Begleitung von Tag- und Nachtfliegern, die abwechselnd am Berghimmel patrouillierten, und nahmen an Workshops teil, die ihnen viel Spaß, aber auch viel Wissen über den Apollo-Schmetterling und Fledermäuse vermittelten. Es war auch eine Gelegenheit, mit einem anderen LIFE-Projekt zusammenzuarbeiten – LIFE Podkowiec Towers, das von der polnischen Gesellschaft der Wildtierfreunde „pro Natura“ geleitet wird.

Fotos: Anna Bator-Kocoł

Klima-Karkonosze-Festival

Das letzte Zusammentreffen mit dem Apollo-Schmetterling fand im Rahmen des klimatischen Riesengebirgsfestes im Natur- und Bildungszentrum des Riesengebirgs-Nationalparks – Schloss Sobieszów – statt. Während dieses Picknicks erfuhren die Besucher mehr über die Natur und das kulturelle Erbe des Riesengebirges. Aufgrund des enormen anthropogenen Drucks auf die Natur des Riesengebirges wurden die Besucher ermutigt, auf weniger frequentierten Routen zu wandern, wo man sich auf die umgebende Natur konzentrieren, die Region bewusst kennenlernen und die beliebtesten Wege entlasten kann. In unserem Zelt konnten sich die Gäste über das LIFE Apollo2020-Projekt informieren, erfahren, warum der Apollo ein so besonderer Schmetterling ist, warum er es wert ist, geschützt zu werden, und sich als Freiwilliger für die nächste Saison anmelden.

Fotos: Justyna Wierzchucka-Sajór

Gespräche mit den Einwohnern und Touristen der Region zeigen, dass unsere Informationskampagnen und Bildungsveranstaltungen immer mehr Menschen erreichen. Das Wissen um das Projekt und das Verständnis für die Bedeutung des Schutzes des Apollo-Schmetterlings und seines Lebensraums verbreiten sich! Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr auf die Unterstützung von Menschen zählen konnten, die dem Apollo auf ihrem Weg begegnet sind und uns diese Informationen zukommen ließen. Indem wir das Bewusstsein schärfen und die Öffentlichkeit sensibilisieren, können wir noch effektiver daran arbeiten, die Population dieser Insekten im Sudetengebirge wiederherzustellen.

Die Autoren: Anna Bator-Kocoł, Aleksandra Puchtel

Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Parnassius-Apollo-Schmetterling

Geschrieben von Maureen Nieuwschepen

Dieser Artikel ist der zweite in einer zweiteiligen, wissenschaftlich fundierten Serie über Parnassius apollo.

Weltweite Auswirkungen des Klimawandels – veränderte Wettermuster und sich verschiebende Temperaturbereiche

Der Klimawandel, der durch den Anstieg der Treibhausgase verursacht wird, führt zu veränderten Wettermustern und einer Zunahme extremer Wetterereignisse weltweit (Scott, 2016), insbesondere zu einer Zunahme der täglichen Temperatur- und Niederschlagsextreme. Zum Beispiel hat die Zahl der täglichen Rekordtemperaturen in Europa im Vergleich zu den täglichen Rekordtiefsttemperaturen zugenommen, und dieses Verhältnis wird in Zukunft voraussichtlich noch zunehmen (Ummenhofer & Meehl, 2017). Mit dem Anstieg der Lufttemperatur wird sich auch die Wasserspeicherkapazität der Luft verändern und die Niederschlagsmuster beeinflussen. Starke Niederschlagsereignisse und die Dauer von Trockenperioden nehmen zu und werden in Zukunft voraussichtlich an Intensität zunehmen (Scott, 2016), was sich negativ auf die Produktion terrestrischer Ökosysteme in allen Biomen auswirkt (Zhang et al., 2013). Andere Auswirkungen des Klimawandels, die terrestrische Ökosysteme erheblich beeinträchtigen, sind zum Beispiel eine erhöhte Anzahl von Hitzewellen und Waldbränden (Ummenhofer & Meehl, 2017).

Speziell in Europa hat der Klimawandel zu einem früheren Einsetzen des Sommers geführt, mit einer Veränderung von ~10 Tagen zwischen 1960 und 2000 (Cassou & Cattiaux, 2016). Die prognostizierten Auswirkungen des Klimawandels auf das terrestrische Europa sehen düster aus. Europa unterliegt nicht nur den weltweiten Trends bei den durch den Klimawandel verursachten Wettereffekten, wie der Zunahme von Niederschlagsextremen und der Schwere von Dürren, sondern steht laut Klimavorhersagemodellen auch vor einzigartigen Herausforderungen (Carvalho et al., 2021). Die Durchschnittstemperaturen haben sich im Vergleich zum globalen Durchschnitt fast verdoppelt (Harris et al., 2014). Dieser Trend wird sich voraussichtlich auch in Zukunft fortsetzen, mit dem höchsten relativen Temperaturanstieg in Iberien, dem Mittelmeerraum, den Alpen, Skandinavien sowie Ost- und Nordeuropa (IPCC, 2018).

Auswirkungen des Klimawandels speziell auf Mitteleuropa und die Lebensräume von P. apollo

Die Lebensräume von Parnassius apollo (Linnaeus, 1758) befinden sich hauptsächlich im mitteleuropäischen Hochland. Der Klimawandel wirkt sich unverhältnismäßig stark auf Gebirgsregionen aus, da die Temperaturen dort stärker ansteigen als in anderen Ökosystemen (Nogués-Bravo et al., 2007). Außerdem sind Gebirge einzigartig in ihrem Gefälle von Mikrohabitaten entlang einer Höhenskala, was es schwieriger macht, sie in verallgemeinerbare Muster einzuordnen. In europäischen Bergregionen wurde bereits eine Verschiebung der Verteilung von Pflanzen- und Tierarten nach oben festgestellt (Lenoir et al., 2008), da die Temperaturen in höheren Lagen im Allgemeinen niedriger sind. Bei Pflanzen wurde bereits festgestellt, dass der prognostizierte Lebensraumverlust für Arten, die in höheren Lagen vorkommen, bedeutender ist. 36-55% der alpinen Arten, 31-51% der subalpinen Arten und 19-46% der montanen Arten können bis 2070-2100 über 80% ihres geeigneten Lebensraums verlieren (Engler et al., 2011).

Wirkung auf P. apollo

Die Temperatur steigt

Da die Lebensräume von P. apollo in Gebirgsregionen liegen, waren und sind sie in hohem Maße dem Klimawandel ausgesetzt. Erstens treiben die steigenden Temperaturen die Schmetterlinge nach Norden. In den letzten Jahrzehnten hat sich P. apollo sowohl an der nördlichen als auch an der südlichen Grenze seines Verbreitungsgebiets nach Norden zurückgezogen (Parmesan et al., 1999). Eine weitere Reaktion auf die steigenden Temperaturen könnte der frühere Beginn des Schlüpfens der Larven sein.

In der französischen Region Brançon in den Alpen schlüpften die Larven früher und das Auftauchen der fliegenden Adulten verschob sich um einen Monat in Biotopen oberhalb von 1900 m ü.d.M. (Descimon et al., 2005).

Wetteranomalien

Wetteranomalien, die durch den Klimawandel verursacht werden, könnten katastrophale Auswirkungen auf P. apollo-Populationen haben. Es wurden mehrere Ereignisse dokumentiert, die zu einem starken Rückgang der Populationsgrößen oder zu Engpässen führten. Die Ereignisse wurden vor dem Jahr 2000 dokumentiert, zeigen aber die Anfälligkeit der Apollo-Populationen für Wetteranomalien.

In den Pieniny-Bergen verursachte 1957 nach einem frühen und warmen Frühjahr eine lang anhaltende Periode kalten und regnerischen Wetters, begleitet von Schneefall im Juli, einen Engpass für die regionalen P. apollo-Populationen (Żukowski 1959). Da die Männchen früher aus den Puppen schlüpfen als die Weibchen, konnten sich die im Juni geschlüpften Männchen nicht paaren, weil es keine Weibchen gab. Als dann nach dem kalten Wetter Weibchen auftauchten, wurde nur eine begrenzte Anzahl von ihnen befruchtet, da nur wenige Männchen überlebten.

Ein ‚falscher Frühling‘ im Winter, d.h. eine warme Periode gefolgt von einer Rückkehr der Kälte, verursachte Ende der 1980er Jahre den Rückgang der P. apollo-Populationen im südlichen Teil des Zentralmassivs in Frankreich (Descimon et al., 2005). Eine Wiederholung des Ereignisses zehn Jahre später verursachte das vollständige Aussterben dieser Populationen.

Die Larven von P. apollo sind an niedrige Umgebungstemperaturen angepasst, einschließlich Temperaturen unter 0°C. Die dunkle Pigmentierung ihrer Kutikula ermöglicht eine schnelle Erwärmung im Sonnenlicht zur Nahrungsaufnahme. Diese Eigenschaft wird in Gebirgslebensräumen als entscheidend angesehen, wo die Tageshöchsttemperatur während der Larvenentwicklung selten 15°C überschreitet (Richarz et al., 1989). Allerdings sind die Larven sehr empfindlich gegenüber Feuchtigkeit. An kalten und regnerischen Tagen stellen die Larven die Nahrungsaufnahme ein und reduzieren ihre Fortbewegung erheblich. Folglich beeinträchtigen längere Perioden mit starken Regenfällen, insbesondere in Verbindung mit niedrigen Umgebungstemperaturen, die Entwicklung der Larven und erhöhen die Sterblichkeitsrate (Descimon et al., 2005). Temperaturen über 40°C können jedoch auch die Sterblichkeitsrate der Larven erheblich erhöhen, da sie anfälliger für opportunistische Krankheiten, d.h. Infektionen, werden (Descimon et al., 2005).

Natürliche Waldausdehnung

In ganz Europa sind Wälder häufige Klimax-Ökosysteme, insbesondere in den zentralen und nördlichen Regionen des Kontinents. Die fortschreitende Waldsukzession stellt eine große Herausforderung für die Populationen von P. apollo dar, da sie zu einer Fragmentierung der Lebensräume führt und die Verfügbarkeit von Nahrungspflanzen sowohl für die Larven als auch für die erwachsenen Tiere verringert (Nakonieczny et al., 2007). Bislang hat dieser Prozess vor allem Tieflandgebiete betroffen. Folglich bedroht die natürliche Sukzession der Wälder vor allem die ‚telephiophagen‘ Formen von P. apollo, d.h. die sich von S. telephium ernähren, und nicht die Formen, die sich von S. album ernähren.

Allerdings sind auch die von P. apollo bewohnten alpinen Graslandschaften oberhalb der Baumgrenze durch den Klimawandel stark bedroht, da sich die Wälder aufgrund der steigenden Temperaturen nach oben ausdehnen (Hülber et al., 2020). Das bedeutet, dass auch die albophagen Formen bedroht sind, insbesondere wenn man die Prognosen für den Temperaturanstieg in höheren Lagen berücksichtigt.

Fazit

Der Klimawandel wirkt sich sowohl auf die Populationen von P. apollo als auch auf die Verfügbarkeit von Wirtspflanzen für die Raupen und das Fortbestehen von Lebensräumen aus. Kleine und isolierte Populationen sind anfälliger für extreme Wetterbedingungen, die zu einem Flaschenhalseffekt oder zum vollständigen Aussterben der lokalen Population führen können. Effiziente Erhaltungsstrategien sind für das Überleben der Art unerlässlich und werden die Lebensraumbedingungen für andere Arten verbessern, die in ähnlichen Umgebungen gedeihen. Projekte wie LIFE Apollo2020 sind für die Entwicklung und Umsetzung dieser Strategien von entscheidender Bedeutung und spielen eine wichtige Rolle für die Erhaltung von P. apollo.

Bibliographie

Descimon, H. (1995). La conservation des Parnassius en France: aspects zoogéographiques, écologiques, démographiques et génétiques (Vol. 1, pp. 1-54). Editions OPIE.

Descimon, H., Bachelard, P., Boitier, E., & Pierrat, V. (2005). Rückgang und Aussterben von Parnassius apollo-Populationen in Frankreich-fortgesetzt. Studies on the Ecology and Conservation of Butterflies in Europe, 1, 114-115.

Engler, R., Randin, C. F., Thuiller, W., Dullinger, S., Zimmermann, N. E., Araujo, M. B., … & Guisan, A. (2011). Der Klimawandel des 21. Jahrhunderts bedroht die Bergflora in Europa ungleichmäßig. Biologie des globalen Wandels, 17(7), 2330-2341.

Harris, I. P. D. J., Jones, P. D., Osborn, T. J., & Lister, D. H. (2014). Aktualisierte hochauflösende Gitter von monatlichen Klimabeobachtungen – der CRU TS3. 10 Dataset. Internationale Zeitschrift für Klimatologie, 34(3), 623-642.

Hülber, K., Kuttner, M., Moser, D., Rabitsch, W., Schindler, S., Wessely, J., … & Dullinger, S. (2020). Die Verfügbarkeit von Lebensraum verstärkt die Risiken des Klimawandels für Tieflandarten im Vergleich zu alpinen Arten überproportional. Global Ecology and Conservation, 23, e01113.

IPCC 2018: Sonderbericht Globale Erwärmung von 1,5°C. https://www.ipcc.ch/sr15/

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Migrationsgeschichte und Ökologie des Apollo-Schmetterlings

Geschrieben von Maureen Nieuwschepen


Dieser Artikel ist der erste in einer zweiteiligen, wissenschaftlich fundierten Serie über Parnassius apollo.

Herkunft und Migrationsgeschichte

Die Gattung Parnassius entstand erstmals im frühen Paläogen (vor etwa 65 Millionen Jahren) in Laurasia (heute Westchina, Abb. 1). Die Kollision der indischen tektonischen Platte mit dem asiatischen Kontinent während des Miozäns (vor 23,03 – 5,33 Millionen Jahren) führte zur Bildung des Himalaya-Gebirges in Zentralasien und damit zu einer dramatischen Veränderung der Lebensräume. Das Himalaya-Plateau blockierte den asiatischen Monsun und verringerte die Niederschläge in Zentralasien (Quade et al., 1989), was zu einer Zunahme der Steppenpflanzen führte. Die Veränderungen der biotischen (Verschiebung der Wirtspflanzen) und abiotischen (Klimawandel und Orogenese (d.h. Gebirgsbildung durch konvergierende tektonische Platten)) Bedingungen führten zur ersten großflächigen Radiation von Parnassius in mehr als 50 Arten (Condamine et al., 2018).

Abbildung 1. Weltkarte, die den Ursprung und das Strahlungszentrum der Gattung Parnassius (orange) und die ungefähre aktuelle Verbreitung von Parnassius apollo (blau) zeigt. Informationen entnommen aus Nakonieczny et al., 2007.

Weitere Diversifizierung

Eine Parnassius-Art , Parnassius apollo (Linnaeus, 1758), breitete sich weit nach Westen in Richtung Europa und nach Norden bis zur Grenze der permanenten Schneedecke aus (Nakonieczny et al., 2007). Zu dieser Zeit war sie noch eine weit verbreitete Steppenart. Die erste Vergletscherung in Europa trieb P. apollo südwärts in Rückzugsgebiete (Nakonieczny et al., 2007). Weitere nachfolgende Glazial-Interglazial-Zyklen trieben die Ausbreitung und den Rückzug von P. apollo sowie seine Besiedlung und seinen Rückzug in und aus den Refugien voran. Diese anhaltende Dynamik hat höchstwahrscheinlich zu einer weiteren subspezifischen Evolution innerhalb von P. apollo geführt, die zu über 200 beschriebenen Unterarten in Europa geführt hat (Todisco et al., 2010). Im asiatischen Verbreitungsgebiet von P. apollo fanden ähnliche, aber weniger dynamische Prozesse statt, die den Unterschied in der Unterartenvielfalt zwischen Europa und Asien erklären.

Aktuelle Verteilung

Der schrumpfende Steppenlebensraum in Europa übte einen Selektionsdruck auf P. apollo aus, der zu einer allmählichen Veränderung von einer typischen Steppenart zu einer Bergsteppenart führte (Nakonieczny et al., 2007). Heute gilt P. apollo als steppen- und gebirgssubalpin-subboreale Art, die viele verschiedene Lebensräume in einem großen Verbreitungsgebiet bewohnt (Descimon, 1995). Sein umfangreiches paläarktisches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von 7° W (Kantabrisches Gebirge, Spanien) bis 120° E (Jakutien, Russland), einschließlich des Khentei-Gebirges in der Mongolei. Seine Breitenverbreitung reicht von 62° N (Westfinnland und Oppland, Norwegen) bis etwa 38° N (Sierra Gádor in Spanien, La Madonie-Massiv in Sizilien, Berg Erímanthos in Griechenland und West-Taurus-Massiv in der nordöstlichen Türkei) (Zusammenfassung aus verschiedenen Quellen von Nakonieczny et al., 2007) (Abb. 1).

Beschreibung

Das Aussehen von P. Apollo macht ihn zu einem der ikonischsten Schmetterlinge Europas, mit seiner Flügelspannweite von 50-80 mm, den kreideweißen Flügeln, der grauen Zeichnung und den schwarzen und roten Flecken. Männchen und Weibchen unterscheiden sich in den Mustern auf den Vorder- und Hinterflügeln, was auf einen Geschlechtsdimorphismus hinweist. Die verschiedenen Unterarten unterscheiden sich in Größe, Flügelform und Flügelmuster. Die roten Flecken sind jedoch immer auf den Hinterflügeln vorhanden (Bonin et al., 2024).

Abbildung 2. Weiblicher Parnassius apollo

Apollo-Habitate in Europa

P. Die Lebensräume von Apollo in Europa bestehen typischerweise aus trockenen Kalkrasen und Steppen im Bergland sowie aus alpinem und subalpinem Grasland. Auch felsige Lebensräume und Geröllhalden sind geeignet, allerdings unterhalb einer von der Gebirgskette abhängigen Höhengrenze (bis zu 1.800 m ü.d.M. in den Karpaten, 2.500 m ü.d.M. in den Alpen und 3.000 m ü.d.M. in der Sierra Nevada (Nakonieczny et al., 2007). Unabhängig vom Lebensraumtyp ist die Verfügbarkeit geeigneter Nahrungspflanzen für die Larven entscheidend.

Abbildung 3. Karte von Europa mit der Verbreitung von Parnassius apollo in blau (Informationen entnommen aus Nakonieczny et al., 2007.)

Wirtspflanzen

P. apollo ist eine oligophage Art, d.h. sie ist auf wenige spezifische Nahrungsquellen beschränkt. Die Larven (Raupen) ernähren sich von Sedum album (Linnaeus, 1758) (Abb. 4) oder Hylotelephium telephium (Linnaeus, 1758) (Abb. 5) (Nakonieczny & Kędziorski, 2005). Dabei handelt es sich um Sedum-Arten oder Fetthenne, die aufgrund ihrer CAM-Strategie (Crassulacean Acid Metabolism) unter trockenen Bedingungen leben können (Wai et al., 2019). P. apollo-Populationen im Flachland ernähren sich hauptsächlich von H. telephium, da diese Art in offenen Wäldern und auf Wiesen wächst. Im Gegensatz dazu ernähren sich P. apollo-Populationen in höheren Lagen vorwiegend von S. album, einer Art, die in kalkhaltigen, felsigen Umgebungen vorkommt (Stephenson, 1994). Dies teilt die europäischen P. apollo-Populationen in ‚telephiophage‘ Formen, die sich von H. telephium ernähren, und ‚albophage‘ Formen, die sich von S. album ernähren. Fliegende adulte Schmetterlinge nutzen ein breiteres Spektrum an nektarhaltigen Pflanzen als Nektarquelle, je nach Verfügbarkeit in dem Gebiet (Massolo et al., 2022).

Lebenszyklus

Der Lebenszyklus von P. Apollo (Abb. 6) dauert ein Jahr und ist univoltin, d. h. er überwintert im Eistadium (Bonin et al., 2024). Die Weibchen legen Eier, die den Winter über ruhen und im Frühjahr des folgenden Jahres schlüpfen. Die Larven ernähren sich von den Wirtspflanzen, bis sie ihre volle Größe erreicht haben und mehrere Häutungen durchlaufen haben. Nach dieser Phase geht die Raupe in die Metamorphose über und verwandelt sich in eine Puppe. Die Puppe ernährt sich nicht, sondern stützt sich auf die gespeicherte Energie aus der Nahrung, die sie als Larve aufgenommen hat (Gilbert et al., 1996). Im Puppenstadium erfolgt die Metamorphose von der Larve zum erwachsenen Schmetterling durch eine komplexe Reihe biochemischer Reaktionen, die durch neuronale und hormonelle Mechanismen gesteuert werden (Gilbert et al., 1996).

Bibliographie

Bonin, L., Jeromen, M., & Jeran, M. (2024). Gefährdete Schmetterlinge und ihre Erhaltung: der Rückgang von Parnassius apollo und Phengaris spp. in Europa und Slowenien. Proceedings of Socratic Lectures. 10, 117-125.

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Gärten für Apollo: Etwas für Schmetterlinge, Raupen und Menschen

Eine der wichtigsten Aktivitäten im Rahmen des Apollo 2020-Projekts „Erhaltung von Parnassius apollo in Polen, Tschechien und Österreich“ ist die Schaffung von Lebensräumen für Schmetterlinge und das Angebot von Bildungsaktivitäten. Daraus entstand die Idee, Gärten für Apollo einzurichten. Diese Gärten sind besondere Orte, an denen wir nektarreiche Blumen für Schmetterlinge und Wirtspflanzen für Apollo-Raupen pflanzen.

Jeder Garten wird unter direkter Beteiligung der Gastgeber vor Ort und unter Anleitung unserer Experten angelegt. Bevor wir mit der Bepflanzung beginnen, organisieren wir pädagogische Vorträge und Workshops für Erwachsene und Kinder. Einige Gärten, vor allem kleinere, konzentrieren sich mehr auf die Bildung. In Schulgärten wird zum Beispiel gezeigt, wie eine veränderte Gartenbewirtschaftung Bestäuber anziehen kann. Diese kleinen Flächen schaffen auch Bedingungen, die das Wachstum von Parnassius apollo-Populationen begünstigen, da sich die in der Nähe wieder angesiedelten Individuen in diesen Gärten ausbreiten.

In der Zwischenzeit sind einige größere Gärten für Apollo als Lebensräume konzipiert, in denen zukünftige Wiederansiedlungen von Schmetterlingen geplant sind. Alle diese Gärten befinden sich im Aktionsgebiet des Projekts, das als Land des Apollo bekannt ist. Diese Region wird dank der Bemühungen des Projekts nicht nur für ihre natürliche Verbindung zu dieser Art, sondern auch für ihre kulturelle Bedeutung bekannt.

In diesem Jahr haben wir vier neue Gärten für Apollo angelegt und einen aus dem Jahr 2023 wieder besucht. Unsere Gartensaison begann im April mit einem Besuch des Komplexes der Kunstgewerbeschule in Jelenia Góra. Trotz der späten Aussaat im Juni waren wir erfreut, dass die Pflanzen gekeimt und sich ausgebreitet hatten. Gemeinsam mit den Schülern haben wir weitere Samen gesät und ein Schild mit Informationen über den Garten und das Projekt aufgestellt. Wir hoffen, dass die Wiese weiter wächst und zu einer Nahrungsquelle für viele Bestäuber wird.

Im Mai haben wir zwei Gärten für Apollo in der Nähe des Ökozentrums in Uniemyśl angelegt. Auf dem Campingplatz Tatra Glamp in Okrzeszyn haben wir über den Apollo-Schmetterling und seinen Lebensraum gesprochen und unsere Citizen-Science-Kampagne „Wo ist der Große Weiße Schmetterling?“ vorgestellt. Mit der Hilfe von Campinggästen und Anwohnern haben wir den Boden vorbereitet, Sedum gepflanzt und Samen von Wiesenpflanzen ausgesät. Wir freuen uns darauf, die Zusammenarbeit mit ihnen fortzusetzen, um die Naturerziehung in der Gegend zu erweitern.

Später im Mai nahmen wir am alljährlichen Tag der offenen Tür der Oberlausitzer Häuser teil, wo wir einen Markt für lokales Kunsthandwerk und Produkte organisierten. Zusammen mit den Besuchern pflanzten wir einen weiteren Garten für Apollo auf einem kleinen Markt in der Nähe des örtlichen Gasthauses.

Zwischen diesen Aktivitäten haben wir auch die Grundschule Nr. 1 in Kamienna Góra besucht. Die Schüler dort halfen uns, ein Sedum- „Karussell“ anzulegen, das den Rasen der Schule nach und nach in eine blühende Wiese verwandeln soll. Die Arbeit mit diesen energiegeladenen Kindern hat Spaß gemacht und war sehr produktiv!

Unsere größte Herausforderung war der Garten für Apollo im Parada Drei-Kulturen-Haus in Niedamirów. Die wunderschöne Umgebung und die hilfsbereite Atmosphäre des Ortes machten es zu einer fantastischen Veranstaltung. Gemeinsam mit dem Team des Nationalparks Riesengebirge veranstalteten wir ein familienfreundliches Festival mit Vorträgen, Workshops und natürlich Gartenarbeit. Wir haben 10 Hektar mit schmetterlingsfreundlichen Pflanzen bepflanzt und werden im Herbst einen Lebensraum aus Kalkstein und mehr Sedum anlegen. Wir werden uns immer an diesen Tag und die inspirierenden Gespräche mit den Teilnehmern erinnern. Wir hoffen, dass der Apollo-Schmetterling im nächsten Jahr Niedamirów besuchen und den Garten genauso genießen wird wie wir!

Wir sind bereits dabei, Ideen für die Gärten für Apollo im nächsten Jahr zu sammeln. Wenn Sie aktiv sind oder in den Westsudeten leben und mit uns einen Garten anlegen möchten, würden wir uns freuen, von Ihnen zu hören!

Hunde auf Mission: Wildtierschutz mit Naturschutzhunden

Die Bemühungen um den Naturschutz entwickeln sich mit neuen und innovativen Ansätzen weiter. Eines unserer aufregendsten Instrumente ist der Naturschutzhund, oder Naturschutz Hunde„. Diese speziell ausgebildeten Hunde helfen uns, die Natur und bedrohte Arten zu schützen, und spielen eine wichtige Rolle in unseren Naturschutzprojekten. Ihr unglaublicher Geruchssinn macht sie zu unverzichtbaren Partnern bei unserer Mission zum Erhalt der Artenvielfalt.

Hunde sind seit langem wertvolle Begleiter, aber ihre Rolle hat sich weit über die traditionellen Aufgaben wie Jagen und Bewachen hinaus erweitert. Heute werden Hunde in vielen Bereichen eingesetzt, darunter bei der Strafverfolgung, bei Rettungsaktionen und jetzt auch im Naturschutz. In den letzten 30 Jahren sind sie in Forschungs- und Umweltschutzprojekten wie dem LIFEApollo2020-Projekt und dem Verein NATURSCHUTZHUNDE unverzichtbar geworden.

Was sind Naturschutzhunde?

Naturschutzhunde sind Spürhunde, die darauf trainiert sind, bestimmte Wildtiere oder Hinweise auf die Umwelt zu finden. Diese Hunde können Spuren von schwer fassbaren oder seltenen Arten anhand von Hinweisen wie Kot, Nestern, Federn oder Samen aufspüren. So können sie zum Beispiel die Anwesenheit von Wölfen feststellen und helfen, Schutzmaßnahmen für Herden zu treffen. Sie helfen auch dabei, Arten wie Luchse, Goldschakale und Wildkatzen aufzuspüren und unterstützen Naturschützer dabei, mehr über deren Verbreitung zu erfahren.

Hier sind Naturschutzhunde zu wichtigen Mitgliedern unseres Teams geworden, die uns bei der Überwachung und dem Schutz bedrohter Arten helfen. Diese Hunde ermöglichen es uns, auf effiziente Weise genaue Daten zu sammeln und gleichzeitig die Störung durch den Menschen in sensiblen Gebieten zu minimieren.

Ausbildung der Hunde

Die Ausbildung eines Naturschutzhundes ist ein komplexer Prozess. Diese Hunde lernen, artspezifische Marker wie Larven, Kot oder Nester aufzuspüren. Einmal trainiert, können sie große Gebiete schnell und mit großer Genauigkeit abdecken und Spuren von Wildtieren aufspüren, die für das menschliche Auge unsichtbar sind.

Das Training, das auf positiver Verstärkung basiert, lehrt die Hunde, bestimmte Gerüche zu erkennen und sie ihren Hundeführern deutlich anzuzeigen. Geeignete Kandidaten für diese Arbeit sind körperlich fitte Hunde, die ihre Nasen gerne einsetzen und lange in anspruchsvollem Gelände arbeiten können. Dieser Zertifizierungsprozess stellt sicher, dass die Hunde hohe Standards erfüllen, bevor sie ihre Arbeit im Feld aufnehmen.

Die Rolle der Naturschutzhunde im LIFEApollo2020-Projekt

Im Rahmen des LIFEapollo2020-Projekts verlassen wir uns bei der Überwachung und dem Schutz der Apollofalter-Populationen in Österreich auf die Naturschutzhunde. Diese Initiative zielt darauf ab, die Populationen des Schmetterlings in Österreich, Polen und der Tschechischen Republik wiederherzustellen. Die Hunde spielen bei diesen Überwachungsmaßnahmen in 15 Regionen Österreichs eine entscheidende Rolle.

Wie Naturschutzhunde helfen:

  1. Aufspüren von Larven: Unsere Hunde sind darauf trainiert, Apollo-Larven in Sedum-reichen Gebieten aufzuspüren, die oft schwer zu erreichen sind. Die Fähigkeit der Hunde, Larven aufzuspüren, ist für unsere Arbeit unerlässlich.
  2. Zugang zu abgelegenen Gebieten: Viele der Lebensräume von Apollo befinden sich in bergigen Regionen, die für Menschen nur schwer zugänglich sind. Naturschutzhunde helfen uns dabei, diese Gebiete effektiver zu erkunden als menschliche Teams allein.

Bisherige Errungenschaften

Dank der Naturschutzhunde konnten wir in mehreren der 15 Gebiete, die wir in den Jahren 2023 und 2024 untersuchten, Apollofalter-Larven nachweisen. Dadurch konnten wir wichtige Regionen schützen, in denen die Schmetterlingspopulationen noch aktiv sind.

Naturschutzhunde haben sich auch bei verschiedenen anderen Naturschutzaufgaben als äußerst effektiv erwiesen. So werden sie zum Beispiel eingesetzt, um Vogel- und Fledermauskadaver in der Nähe von Windkraftanlagen aufzuspüren, was uns hilft, die Auswirkungen von Windparks auf geschützte Arten zu beurteilen. Dank ihres hervorragenden Geruchssinns können sie kleinere Überreste in kürzerer Zeit aufspüren als Menschen.

Die Erforschung seltener und versteckter Arten stellt oft eine Herausforderung dar, da eine direkte Beobachtung schwierig ist. Wissenschaftler verlassen sich in der Regel auf indirekte Beweise wie Kot, Haare oder Überreste von Beutetieren. Naturschutzhunde sind hervorragend im Aufspüren dieser Spuren und arbeiten viel schneller und genauer als menschliche Forscher. Mehrere unserer Hundeführerteams sind bereits an wissenschaftlichen Projekten beteiligt, die die Bemühungen um den Naturschutz weiter voranbringen.

Fazit

Naturschutzhunde sind zu wichtigen Partnern in unserer Mission zum Schutz bedrohter Arten geworden. Ihre Arbeit im Rahmen des LIFEapollo2020-Projekts zeigt, wie effektiv sie beim Schutz von Wildtieren und empfindlichen Ökosystemen sind. Mit Blick auf die Zukunft sind wir zuversichtlich, dass diese Naturschutzhunde auch weiterhin eine wichtige Rolle bei der Bewahrung des österreichischen – und europäischen – Naturerbes spielen werden.

In einer Welt, in der die Verbindung zwischen Mensch und Natur wichtiger denn je ist, helfen Naturschutzhunde, diese Kluft zu überbrücken. Ihre einzigartigen Fähigkeiten ermöglichen es ihnen, gefährdete Arten zu schützen und gleichzeitig eine tiefere Verbindung zwischen Mensch und Natur zu fördern.