
Habitat-Restaurierung im Stoissengraben: Stärkung des Apollo-Netzwerks
Am 26. April 2025 führte ein engagiertes Team von Freiwilligen eine gezielte Entbuschungsaktion im Stoissengraben bei Saalfelden durch – einemwichtigen Trittsteinbiotop innerhalb des wachsenden ökologischen Netzwerks rund um Lofer, der Hochburg der Parnassius apollo ssp. loferensis .
Der steile Hang im Stoissengraben war stark mit dichtem Hasel- und Weidendickicht, großen Beständen von Pestwurz und anderer eindringender Vegetation zugewachsen. Diese beschatteten die sonnenbeschienenen, trockenen Grasnischen, die für Wirtspflanzen wie die Weiße Fetthenne, die Wilde Möhre und die Zypressenwolfsmilchwichtig sind – unddamit auch für die seltenen Schmetterlinge, die auf diese Lebensräume angewiesen sind.
Um diesen Trend umzukehren und die ökologische Funktion wiederherzustellen, führte das Team die folgenden Maßnahmen durch:
- Manuelle Entfernung von Sträuchern und Gestrüpp
- Öffnen von felsigen Stellen, damit Pionierpflanzen zurückkehren können
- Gezielte Rodung von pestwurzdominierten Gebieten
- Freilassung von Euphydryas cynthia-Raupen in wiederhergestellten Mikrohabitaten
Diese Wiederherstellung baut auf früheren Maßnahmen im Stoissengraben auf, darunter die Anpflanzung von Sedum, die Aussaat von Nektarpflanzen und das Habitatmanagement aus dem Jahr 2010. Die Aktion 2025 wurde von 12 engagierten Freiwilligen unterstützt, darunter lokale Naturschützer, Landnutzer und Lepidoptera-Experten.
Wichtig ist, dass der Stoissengraben nun als einer von mehr als einem Dutzend bestätigter Apollo-Falterstandorte anerkannt ist, die zusammen ein funktionierendes Landschaftsnetzwerk im Pinzgauer Saalachtal bilden. Dieses Netzwerk erstreckt sich über Höhenlagen von 620 m bis 1690 m und umfasst Standorte wie das Waidringer Joch, das Grubhörndl, den Pass Strub, den Pürzelbach und Weißbach bei Lofer – alleökologisch mit dem zentralen Kernlebensraum in Lofer verbunden.
„Lofer ist kein isoliertes Refugium, sondern der ökologische Knotenpunkt eines florierenden regionalen Netzwerks. Trittsteinbiotope wie der Stoissengraben sind unerlässlich, um den Austausch von Populationen, die Widerstandsfähigkeit und das langfristige Überleben zu fördern.“
Dank des anhaltenden lokalen Engagements ist der Stoissengraben wieder ein wertvoller Mikrolebensraum – und ein wichtiges Puzzlestück in der größeren Schutzlandschaft für Parnassius apollo und andere seltene Alpenschmetterlinge.


