Im Rahmen des LIFEApollo2020-Projekts wurden in diesem Jahr an österreichischen Schulen mehrere ansprechende Workshops abgehalten, um den Schülern den Apollo-Schmetterling(Parnassius apollo) und seine Bedeutung für die Erhaltung gesunder Ökosysteme näherzubringen. Durch praktische Aktivitäten und das Anlegen eines eigenen Apollo-Gartens lernten die Schüler die besonderen Bedürfnisse dieser Art kennen und erfuhren, wie man sie schützen kann.
Schul-Workshops: Interaktives Lernen macht Spaß!
Im Frühjahr organisierte das österreichische Projektteam zusammen mit dem Schmetterlingsexperten Otto Feldner spannende Workshops in österreichischen Schulen, um den Schülern das faszinierende Leben des Apollo-Schmetterlings näher zu bringen. Jeder Workshop begann mit einem interaktiven Überblick über den Lebenszyklus des Apollo-Schmetterlings, der die Schüler durch jedes Stadium vom Ei über die Raupe und Puppe bis hin zum erwachsenen Schmetterling führte. Indem wir die spezifischen Bedürfnisse des Apollo-Schmetterlings in jedem Stadium erforschten, wollten wir erreichen, dass die Schüler einen tieferen Respekt für seinen Lebenszyklus entwickeln und verstehen, wie wichtig die Erhaltung seines Lebensraums ist. Sie erfuhren, dass der Schmetterling auf bestimmte Futterpflanzen angewiesen ist. Die erwachsenen Schmetterlinge (Imagines) sind auf Nektarquellen wie Nadelkissenblumen, Knöterich und Disteln angewiesen, während die Raupen (Larven) ausschließlich von Sedum-Arten wie Sedum album, Sedum sexangulare oder Sedum telephium maximum leben. Ohne diese Pflanzen wäre es nicht möglich, das empfindliche Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, das für das Überleben des Apollo-Schmetterlings unerlässlich ist.
In Vorträgen und anschließenden Gruppen- und Einzelarbeiten erforschten die Studenten das Konzept der „Umbrella-Spezies“ und wie der Schutz einer einzelnen Spezies wie Parnassius apollo weitreichende Vorteile für ihr gesamtes Ökosystem haben kann. Eine Schirmspezies ist eine Art, deren Schutz indirekt viele andere Arten im selben Lebensraum schützt. Da der Apollo-Schmetterling sehr spezifische Lebensraum- und Ernährungsbedürfnisse hat, ist es für eine intakte Umwelt erforderlich, eine reiche Vielfalt an einheimischen Pflanzen, saubere Böden und ein Minimum an menschlicher Störung und Verschmutzung zu erhalten. Dies wiederum schafft einen geeigneten Lebensraum für zahllose andere Organismen, die sich denselben Raum teilen. Diese Lernerfahrung hat die Schüler nicht nur über den Schutz von Schmetterlingen aufgeklärt, sondern hoffentlich auch ihr Verständnis für die Zusammenhänge in der Natur vertieft.
Der Apollo-Garten: Gemeinsam einen Schutzraum schaffen
In Zusammenarbeit mit Schülern wurde im Rahmen des LIFEApollo2020-Projekts ein Apollo-Garten an einer Schule in Mittersill, Österreich, angelegt. Dieser Garten dient als spezieller kleiner Lebensraum für Apollo-Schmetterlinge und andere Bestäuber und ermöglicht es den Schülern, sich aktiv am Naturschutz zu beteiligen. Gemeinsam haben sie einen lebendigen Raum gestaltet und sorgfältig Sedum-Arten gepflanzt, die für Raupen wichtig sind, sowie Samen verschiedener nektarreicher Blumen wie Nadelkissenblumen, Disteln und Ackerschmalwand, die Nahrung für erwachsene Schmetterlinge bieten. Der Garten umfasst auch Steine und sonnenbeschienene Bereiche, die die natürlichen felsigen Lebensräume nachahmen, die Apollo-Schmetterlinge bevorzugen.
Schüler und Lehrer lernten praktische Gartentechniken, um die Umgebung schmetterlingsfreundlicher zu gestalten, wie z.B. die Auswahl der richtigen Pflanzen, die Sicherstellung guter Bodenbedingungen und die Schaffung von Unterschlupfmöglichkeiten. Durch die Anlage des Apollo-Gartens konnten die Schüler erfahren, wie Naturschutz in ihrer eigenen Gemeinde beginnen kann. Sie lernten, dass selbst kleine Gärten als „Trittsteine“ für Schmetterlinge und andere Bestäuber dienen können, die bei der Wanderung helfen und die lokale Artenvielfalt fördern.