Man nennt sie Pfeffermotte(Biston betularia), Silber-Y(Autographa gamma) oder Crepuscular burnet(Zygaena carniolica). Sie sind in der Regel weder so farbenfroh noch so bekannt wie ihre berühmten Verwandten, der Kleine Schildkrötenfalter(Aglais urticae), der Orangenspitzenfalter(Anthocharis cardamines) oder das Tagpfauenauge (Aglais io,). Dennoch sind Nachtfalter enorm wichtig für unser Ökosystem. Wir erklären, warum sie bedroht sind und wie man sie von Schmetterlingen unterscheiden kann.
Sie schwirren nachts um uns herum und machen einen großen Teil der weltweiten Lepidopterenarten aus, das sind Schmetterlinge und Motten. In Deutschland leben etwa 3.000 Lepidopterenarten. Allerdings sind nur etwa 100 dieser Arten Schmetterlinge. Weltweit gibt es 180.000 Lepidopterenarten und 25.000 Schmetterlinge; in Österreich gibt es etwa 3.900 Mottenarten und 200 Schmetterlinge.
Es geht um das Aussehen
Es ist weit verbreitet, dass sich Schmetterlinge und Motten dadurch unterscheiden, dass sie entweder am Tag oder in der Nacht aktiv sind. Im Deutschen werden sie sogar als „Tagfalter“ und „Nachtfalter“ bezeichnet. Dies ist jedoch nicht ganz richtig. Tatsächlich sind einige Falter auch teilweise tagsüber aktiv und fliegen nicht nur in der Dunkelheit herum. Genauso gibt es Schmetterlinge, die sowohl tag- als auch nachtaktiv sind. Dennoch lassen sie sich anhand eines anderen Kriteriums leicht unterscheiden – ihrem Aussehen:
Antennen
Die Fühler von Schmetterlingen enden in einer Keule, während die von Motten spitz, gekämmt oder gefiedert sind.
Flügel
Bei Schmetterlingen sind die Flügel in der Regel geschlossen, wenn sie ruhen. Bei Nachtfaltern hingegen sind die Flügel in der Ruheposition normalerweise gespreizt.
Körper
Der Kopf von Schmetterlingen ist eher klein und der Körper ist eher schmal. Die Körper von Motten sind dick und kurz.
Farbe
Motten sind meist bräunlich, weiß oder schwarz. Einige von ihnen, zum Beispiel die Birkenmotte, haben ein Tarnungsmuster. Daher sind sie auf Baumrinde nicht zu sehen. Die meisten Schmetterlinge sind eher hell und sogar bunt. Motten können auch bunt sein, so wie Tagfalter braun sind. Daher ist die Farbe kein gutes Unterscheidungsmerkmal.


Gefährdete Nutzinsekten
Sie sind nachts unterwegs, so dass es nicht wirklich auffällt: Viele Motten bestäuben auch Blumen – nur nachts. Sie sind also nicht weniger nützlich als ihre tagfliegenden Kollegen und leider genauso gefährdet. Viele Arten sind stark im Rückgang begriffen oder ganz verschwunden. 800 Mottenarten stehen auf der Roten Liste Österreichs, das sind etwa 20 Prozent der vorkommenden Arten. Der Grund dafür ist zum Beispiel die intensive Forst- und Landwirtschaft mit Monokulturen, Düngemitteln und Pestiziden. Auch durch die Versiegelung des Bodens und die Bebauung wird den Schmetterlingen zunehmend der Lebensraum entzogen. Ziergärten ohne Nahrungspflanzen erschweren die Nahrungssuche, und auch die Lichtverschmutzung ist ein großes Problem. Weniger Motten bedeuten auch weniger Fledermäuse und Vögel: Viele Singvogelarten und Fledermäuse sind auf Motten und ihre Raupen als Nahrungsquelle für ihre Jungen angewiesen.
Liebeslieder und kreischende Geräusche
Motten erzeugen Geräusche im Ultraschallbereich, die einige Arten nutzen, um Fledermäuse zu warnen, dass sie schlecht schmecken würden, wenn sie gefressen werden. Bienen oder Wespen schützen sich durch ihre Färbung vor ihren Fressfeinden, einige Motten kreischen. Diese Geräusche sind jedoch für den Menschen nicht hörbar. Einige Arten singen sogar Liebeslieder, wenn sie auf der Suche nach einer Partnerin sind.
Ein Juwel für Menschen und Motten
Der Schutz von Schmetterlingen ist gar nicht so schwierig. Ein ungemähter Garten mit einheimischen Pflanzen wie Obstbäumen, Weiden, Knabenkräutern oder Malven und ein kleines Gemüsebeet mit z.B. Himbeeren oder Karotten, natürlich ungespritzt. So haben nicht nur Schmetterlinge, sondern auch Menschen etwas zum Naschen und letztere können sich an dem prächtigen Auftritt der hübschen Flattermänner erfreuen.
Und der Apollo?
Parnassius apollo ist ein steinliebender Sonnenanbeter. Seine schöne Färbung, der kleine Kopf und der eher zierliche Körper sind eindeutige Zeichen – er ist ein Schmetterling.

#followapollo und dem Bemühungen unseres Teams! Die kombinierten Kompetenzen in den Bereichen Zucht, Erhaltung von Lebensräumen, Forschung, Umwelltbildung und Projektmanagement sind eine hervorragende Kombination für den Erfolg unseres LIFE-Projekts.
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