
Strauchrodung in Lofer für Parnassius Apollo
Lebensraumwiederherstellung am Steppenhang am Lärchberg, Lofer
Das Hauptrestaurierungsgebiet, ein steiler Trockenhang unterhalb des Lärchbergs bei Lofer, war in den letzten Jahren zunehmend zugewachsen. Dichte Sträucher und junge Bäume – vor allem Fichten, Haselnuss und Ahorn – hatten sich unkontrolliert über den Hang ausgebreitet und allmählich die felsigen, sonnenbeschienenen Bedingungen verdunkelt, die für die Fortpflanzung des Apollofalters(Parnassius apollo) wichtig sind. Besonders kritisch war, dass die einzige Nahrungspflanze für die Larven des Schmetterlings – dieFetthenne (Sedum album)– aufgrund von Licht- und Platzmangel fast verschwunden war.
Um diesen Trend umzukehren, wurde im Frühjahr 2025 eine koordinierte Kampagne zur Wiederherstellung von Lebensräumen im Rahmen des EU-LIFE-Projekts Apollo2020 gestartet. Zwischen dem 6. März und dem 23. April wurden an insgesamt 15 Aktionstagen rund 30 Hektar Land von dichter Vegetation befreit. Diese Kerninterventionszone ist Teil eines größeren 60 Hektar großen Lebensraumkomplexes, der eine der genetisch am stärksten ausgeprägten und ökologisch wichtigsten Populationen des Apollofalters in Österreich beherbergt, die als endemische Unterart Parnassius apollo loferensis (Kolar, 1922) eingestuft wird.
Die Wiederherstellung konzentrierte sich auf die systematische Entfernung von Gehölzen und vereinzelten Bäumen, die diesen spezialisierten alpinen Steppenlebensraum zunehmend degradiert hatten. Kettensägen, Seilwinden und Traktoren wurden eingesetzt, um Sträucher und Schösslinge zu entfernen. Das Schnittgut wurde dann von Hand gerodet oder zerkleinert und außerhalb des Geländes abtransportiert, um ein erneutes Nachwachsen zu verhindern. Ziel war es, den Hang wieder zu öffnen, so dass Sonnenlicht und Wärme den Boden wieder erreichen und die Erholung der Trockenrasenvegetation fördern konnten – insbesondere die für die Apollo-Larven lebenswichtigen Sedum-Arten.
Die Kampagne wurde von Otto Feldner von der European Wilderness Society (EWS) in der wissenschaftlichen Koordination geleitet. Unterstützt wurde er vom Obmann der Agrargemeinschaft Lärchberg-Lofer und drei weiteren lokalen Freiwilligen. Unterstützt wurde die Aktion auch von regionalen Naturschutzexperten und der Salzburger Landesregierung, die während des gesamten Prozesses beratend tätig waren und technische Hilfe leisteten.
Diese proaktiven und gut koordinierten Bemühungen unterstreichen den Wert eines frühzeitigen Eingreifens und starker Partnerschaften zwischen lokalen Interessengruppen, wissenschaftlichen Experten, Freiwilligen und Naturschutzorganisationen wie der European Wilderness Society. Infolgedessen konnte der Lebensraum von Parnassius apollo loferensis erheblich verbessert werden, was neue Hoffnung für das Überleben dieser ikonischen Schmetterlingsart in der Region Lofer gibt.








