Parnassius apollo: Die Schirmspezies als Wächter der Artenvielfalt

Wenn es darum geht, die wertvolle biologische Vielfalt unseres Planeten zu schützen, braucht es manchmal einen Helden, um die Massen zu verteidigen. Der Parnassius apollo ist ein Held in der faszinierenden Welt der Schmetterlinge. Der Apollo-Schmetterling, der oft als „Schirmspezies“ bezeichnet wird, spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz nicht nur seiner eigenen Art, sondern einer ganzen Umgebung, die reich an weniger bekannten Arten ist. In diesem Artikel befassen wir uns damit, warum der Schutz von Parnassius apollo so wichtig ist und wie er als Bioindikator fungiert, der wertvolle Einblicke in die Gesundheit seines Lebensraums bietet.

Der Regenschirm-Effekt

Stellen Sie sich einen majestätischen Wald vor, der vor Leben strotzt. In seinem Inneren öffnet sich ein Regenschirm, der die empfindliche Flora und Fauna darunter vor den rauen Elementen des Lebensraumverlusts und der Umweltzerstörung schützt. Dieser metaphorische Schirm ist der Parnassius apollo, eine Schmetterlingsart, die eine wichtige Rolle im Netz des Lebens spielt.

Wenn wir von „Schirmspezies“ sprechen, meinen wir damit, dass wir uns um den Parnassius apollo kümmern und damit auch viele andere Tiere und Orte in Sicherheit bringen. Wir reden oft viel über die Rettung großer Tiere wie Tiger und Pandas, aber auch kleine Kreaturen wie die Apollo-Schmetterlinge brauchen unsere Hilfe.

Der Dominoeffekt der Konservierung

Indem wir uns auf die Erhaltung des Parnassius apollo und seines Lebensraums konzentrieren, schützen wir ungewollt zahllose andere Arten, die im selben Ökosystem leben. Das Vorhandensein dieses Schmetterlings ist ein Zeichen für eine gesunde und intakte Umwelt mit florierenden Populationen von Pflanzen, Insekten und anderen Organismen, die auf dieselben Ressourcen angewiesen sind.

Der Parnassius apollo dient nicht nur dem Schutz der Artenvielfalt, sondern auch der Erhaltung von Lebensraummosaiken. Diese mosaikartigen Lebensräume bestehen aus verschiedenen miteinander verbundenen Ökosystemen, die eine reiche und vielfältige Landschaft bilden. Indem wir die Art selbst erhalten, schützen wir wiederum andere Arten und Lebensräume, die mit ihr verbunden sind.

Viele Schmetterlingsarten profitieren von den Maßnahmen zur Erhaltung des Lebensraums, die zum Schutz des Apollo ergriffen wurden. Eine beträchtliche Anzahl dieser Schmetterlinge ist in den Roten Büchern der Tiere und anderen Listen seltener und gefährdeter Arten aufgeführt, was die entscheidende Bedeutung des Schutzes des Apollo unterstreicht.

Ein empfindlicher Bioindikator

Abgesehen von seiner Rolle als Schirmart ist der Parnassius apollo ein bemerkenswerter Bioindikator. Ein Bioindikator ist eine Art, deren Status wertvolle Informationen über die allgemeine Gesundheit ihres Ökosystems liefert. Im Fall von Parnassius apollo erweist er sich in dieser Hinsicht als besonders empfindlich, was ihn zu einem unschätzbaren Wert für die Umweltüberwachung macht.

Einer der spezifischen Bereiche, in denen sich der Parnassius apollo als Bioindikator auszeichnet, ist die Überwachung von xerothermen Biotopen – Ökosysteme, die durch heiße, trockene Bedingungen gekennzeichnet sind. Diese Lebensräume sind aufgrund des Klimawandels und menschlicher Aktivitäten ständig bedroht. Als Indikatorart kann uns der Parnassius apollo viel über die Qualität und den Zustand dieser empfindlichen Lebensräume sagen. Wenn der Schmetterling gedeiht, deutet dies darauf hin, dass das Ökosystem gesund und stabil ist, während ein Rückgang seiner Population auf mögliche Probleme hinweist.

Schützen Sie Apollo, schützen Sie unseren Planeten

In einer Welt, in der die Natur mit vielen Herausforderungen konfrontiert ist, erweist sich der Parnassius apollo als wahrer Held. Er kümmert sich nicht nur um sich selbst, sondern auch um eine ganze Gemeinschaft anderer Lebewesen und die Orte, die sie ihr Zuhause nennen. Und er ist auch ein kluger Detektiv, der uns hilft zu verstehen, wie es um unsere Umwelt bestellt ist. Wenn wir uns um den Apollo kümmern, helfen wir nicht nur einer Spezies, sondern sorgen dafür, dass das erstaunliche Netz des Lebens auf der Erde stark und gesund bleibt. Dieser Schmetterling hilft uns, andere Tiere und besondere Orte wie sonnige Wiesen und felsiges Grasland zu schützen. Auf diese Weise machen wir die Welt zu einem besseren und vielfältigeren Ort für die Zukunft.

LIFE Apollo2020 ist auf dem XII. Europäischen Kongress für Entomologie 2023 vertreten!


Der XII. Europäische Kongress für Entomologie 2023 (ECE 2023) wird vom 16. bis 20. Oktober in Heraklion, Kreta, stattfinden. Diese internationale Veranstaltung ist ein bedeutendes Treffen für Entomologen und Enthusiasten und bietet einen Raum für Diskussionen über wichtige entomologische Forschung und Erhaltungsmaßnahmen.

Sie fragen sich vielleicht, was Entomologie ist? Es ist das wissenschaftliche Studium der Insekten, ein Bereich der Biologie, der die faszinierende und vielfältige Welt dieser kleinen Lebewesen erforscht. Insekten, die die überwiegende Mehrheit der bekannten Arten auf der Erde ausmachen, spielen eine entscheidende Rolle in Ökosystemen, in der Landwirtschaft und im menschlichen Leben. Von der Bestäubung von Nutzpflanzen bis hin zum Recycling organischer Stoffe haben Insekten einen großen Einfluss auf die Welt, in der wir leben.

Unter den Teilnehmern des Kongresses ist auch unser Teammitglied Tomáš Ernest Vondřejc, ein engagierter Zoologe vom Bildungs- und Informationszentrum Weiße Karpaten, der das Projekt LIFE Apollo2020 vertritt. Er wird eine wissenschaftliche Posterpräsentation zum Thema „Erhaltung von Parnassius apollo in Polen, der Tschechischen Republik und Österreich (Projekt LIFE APOLLO2020)“ unter dem Thema „Biodiversität und Erhaltung“ halten.

Datum: Donnerstag, 19. Oktober 2023 (Poster Session IV)
Ort: Kulturelles Konferenzzentrum von Heraklion, Kreta, Griechenland(der Posterbereich befindet sich auf Ebene 1)
Das detaillierte Programm des Kongresses finden Sie hier.

Tomáš Ernest Vondřejc ist Teil des LIFE Apollo2020-Projektteams. Seine Arbeit ist wichtig, um die erfolgreiche Erhaltung der Parnassius apollo Schmetterlinge und ihrer Lebensräume sicherzustellen. Seine Aufgaben reichen von der Durchführung eingehender Forschung über die Organisation von Exkursionen bis hin zur Umsetzung praktischer Schutzstrategien.

Das LIFE Apollo2020 Projekt freut sich darauf, auf der ECE 2023 vertreten zu sein, wo es die Möglichkeit haben wird, sich mit anderen begeisterten Entomologie-Fachleuten zu vernetzen und Wissen mit ihnen auszutauschen.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die offizielle Website der ECE 2023.

Der Oktober 2023 war ein Monat der Konferenzen!

Im Oktober wurde LIFE Apollo2020 auf zwei wichtigen Konferenzen vorgestellt!

Der Kongress fand vom 16. bis 20. Oktober in Heraklion, Kreta, statt. Diese internationale Veranstaltung war ein wichtiges Treffen für mehr als 1000 Entomologen und Enthusiasten aus der Europäischen Union sowie für Vertreter aus Übersee (Großbritannien, USA, Australien). Die Vielfalt der Teilnehmer machte die ECE 2023 zu einem globalen Treffen, das einen reichen Austausch von Ideen und Erfahrungen ermöglichte.

Der Kongress bot ein wirklich umfassendes Programm, das thematische Sitzungen wie Invasionsbiologie und Klimawandel, Ökologie und Verhalten, Biodiversität und Naturschutz und vieles mehr umfasste. Workshops, Posterpräsentationen, Exkursionen und Hunderte von Vorträgen boten den Teilnehmern die einzigartige Gelegenheit, sich über die neuesten Forschungen und Entwicklungen auf diesem Gebiet zu informieren.

Unser Teammitglied Tomáš E. Vondřejc hielt eine wissenschaftliche Posterpräsentation zum Thema „Erhaltung von Parnassius apollo in Polen, der Tschechischen Republik und Österreich unter dem Motto „Biodiversität und Erhaltung“. Das Projekt LIFE Apollo2020 machte großen Eindruck und zog die Aufmerksamkeit von Dutzenden von Personen auf sich, die sich sehr für die Erhaltung von P. apollo-Schmetterlingen interessieren. Besonders fesselnd waren die Besonderheiten von Apollos Zuchtfarmen und deren Betrieb. Auch der innovative Ansatz, Hunde zur Schmetterlingsidentifizierung einzusetzen, stieß auf breites Interesse und eröffnete Möglichkeiten für die Anwendung dieser Maßnahme in verschiedenen Schutzprojekten.

Während des gesamten Kongresses hatte Tomáš die Gelegenheit, sich mit zahlreichen Experten auf diesem Gebiet zu unterhalten, insbesondere mit denen, die an anderen LIFE-Projekten mit ähnlichen Schwerpunkten beteiligt sind, wie SouthLIFE und LIFE für Bestäuber. Das Projekt LIFEApollo2020 erregte auch die Aufmerksamkeit der CINEA-Vertreter der Europäischen Kommission, was zu einer ausführlichen Diskussion über das Projekt führte. Das Ergebnis war erfolgreich : LIFE Apollo2020 wurde in der Präsentation als beispielhaftes Beispiel für bewährte Verfahren hervorgehoben und als eines der herausragendsten artenorientierten Projekte für die Umsetzung positioniert.

Das Team des Apollo-Projekts ist sehr dankbar, Teil der ECE2023 zu sein und freut sich auf zukünftige Möglichkeiten.

Das LIFEApollo2020-Team aus Polen und Tschechien nahm vom 19. bis 20. Oktober an der wissenschaftlichen Konferenz‚Apollo-Schmetterling – Forschung, Schutz und Überwachung‘ in Červený Kláštor, Slowakei, teil. Dank der Veranstaltung, die vom Pieninský národný park (PIENAP) und dem Pieniński Park Narodowy (PPN) organisiert wurde, hatten wir die Möglichkeit, unser Projekt einer breiteren internationalen Gemeinschaft von Wissenschaftlern und Praktikern vorzustellen.

Unser Team hielt insgesamt drei Präsentationen. Tomasz Suchan vom Instytut Botaniki im. W. Szafera Polskiej Akademii Nauk w Krakowie sprach über die‚Genetische Erforschung des Apollofalters im Rahmen des LIFE Apollo2020-Projekts‘, David Číp, Vertreter von Skupina JARO, gab Einblicke in die‚Erfahrungen mit dem Schutz und der Zucht des Apollofalters innerhalb der JARO-Gruppe‚, und schließlich sprach Dariusz Kuś vom Karkonoski Park Narodowy über den„Aktiven Schutz des Apollo-Schmetterlings im Karkonoski Nationalpark – das LIFE Apollo2020 Projekt“.

Die Konferenz bot eine hervorragende Plattform für Diskussionen, den Austausch von Erfahrungen und den Erwerb von Kenntnissen über Schutzinitiativen in verschiedenen Regionen Europas und der Welt. Unsere Zusammenarbeit mit PIENAP und PPN ist von großer Bedeutung, da wir gemeinsame Ziele haben, die es uns ermöglichen, unsere Projekte gegenseitig zu verbessern und Parnassius apollo und seine natürlichen Lebensräume effektiv zu schützen.

Wir möchten dem Management, Herrn Vladimír Klc, dem Direktor von PIENAP, Herrn Michał Sokołowski, dem Direktor des PPN, und Frau Iwona Wróbel, der stellvertretenden Direktorin, sowie den Teams der beiden Nationalparks für die Einladung und die Organisation dieser Veranstaltung unseren tief empfundenen Dank aussprechen. Wir danken auch den engagierten Moderatoren, Herrn Paweł Adamski und Herrn Ludomir Panigaj, für die Erleichterung der produktiven Kommunikation zwischen den Teilnehmern.

Niedergang des Parnassius apollo

Parnassius apollo, gemeinhin als Apollofalter bekannt, ist eine wunderschöne und ikonische Schmetterlingsart, die in Europa und Asien vorkommt. Leider ist diese Art aufgrund verschiedener Faktoren wie Lebensraumverlust, Klimawandel und übermäßiges Sammeln stark rückläufig.

Der Apollofalter hat ganz besondere Anforderungen an seinen Lebensraum, nämlich hochgelegene Wiesen und felsige Hänge mit bestimmten Pflanzenarten zur Ernährung und Fortpflanzung. Diese Lebensräume sind jedoch durch menschliche Aktivitäten wie den Tourismus, die Ausweitung der Landwirtschaft und die Entwicklung der Infrastruktur bedroht. Infolgedessen nimmt die Population des Apollofalters mit alarmierender Geschwindigkeit ab.

Faktoren für den Rückgang

Parnassius apollo gehört zu den attraktivsten Schmetterlingen und wird nicht nur von Wissenschaftlern, sondern auch von Besuchern sehr geschätzt. Deshalb ist der Rückgang dieser Schmetterlingsart so empfindlich und schmerzhaft. Der Rückgang von Parnassius apollo, insbesondere in Mitteleuropa, wird bereits seit dem 19.

Die Beobachtung des allmählichen Rückgangs – einige Umweltschützer sprechen sogar vom Aussterben – dieses Schmetterlings in Europa hat zahlreiche Fälle ergeben, die beweisen, dass der Rückgang sehr stark auf kombinierte negative Auswirkungen auf die Parnassius-Population zurückzuführen ist.

Es gibt mehrere wichtige Faktoren, die zum Rückgang der Population von Parnassius apollo beitragen. Einer der Hauptfaktoren ist der Verlust des Lebensraums. Der Hauptgrund dafür sind menschliche Aktivitäten wie der Tourismus, die Entwicklung der Infrastruktur und die Ausweitung der Landwirtschaft.

Anforderungen an den Lebensraum

Der Apollofalter hat sehr spezifische Anforderungen an seinen Lebensraum, darunter hochgelegene Wiesen und felsige Hänge mit bestimmten Pflanzenarten für die Ernährung und die Brut. Wenn diese Lebensräume zerstört oder verschlechtert werden, geht die Population des Schmetterlings zurück.

Der Verlust von Lebensraum ist einer der Hauptfaktoren für den Rückgang des Parnassius apollo
Eine Kombination aus Lebensraumverlust, Klimawandel, übermäßigem Sammeln und Verschmutzung sind die Hauptfaktoren, die zum Rückgang des Parnassius apollo beitragen.

Klimawandel

Der Klimawandel ist ein weiterer wichtiger Faktor, der die Population des Apollo-Schmetterlings beeinflusst. Der Lebenszyklus des Schmetterlings ist eng mit der zeitlichen Verfügbarkeit von Wirtspflanzen und Bestäubern verbunden, die durch Veränderungen der Temperatur- und Niederschlagsmuster gestört werden kann. Infolgedessen ist der Schmetterling möglicherweise nicht in der Lage, seinen Lebenszyklus zu vollenden und sich erfolgreich zu vermehren.

Übersammeln

Das übermäßige Sammeln des Apollo-Falters ist ebenfalls ein Faktor, der zu seinem Rückgang beiträgt. Einige Menschen sammeln den Schmetterling zu kommerziellen Zwecken oder für private Sammlungen, während andere ihn für die wissenschaftliche Forschung sammeln. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf die Population haben, insbesondere wenn es nicht nachhaltig geschieht.

Einsatz von Pestiziden

Und schließlich wird der Apollo-Schmetterling auch durch den Einsatz von Pestiziden und anderen Schadstoffen in der Umwelt beeinträchtigt. Diese Stoffe können für den Schmetterling und seine Wirtspflanzen giftig sein und das empfindliche Gleichgewicht des Ökosystems stören.

Insgesamt ist eine Kombination aus Lebensraumverlust, Klimawandel, übermäßigem Sammeln und Verschmutzung die Hauptursache für den Rückgang der Parnassius apollo-Population. Es ist wichtig, dass wirksame Schutzmaßnahmen ergriffen werden, um diese Probleme anzugehen und diese schöne Art zu schützen.

Wichtige Gruppen von Faktoren

Die Experten waren sich einig, dass es drei große Gruppen von Faktoren gibt, nämlich:

a) natürliche Faktoren wie langfristige klimatische Veränderungen, Lebensraumsukzession und kurzfristige Wetteranomalien;

b) anthropogene Faktoren, zu denen die weitreichenden Auswirkungen der Industrialisierung und das übermäßige Sammeln von Schmetterlingen gehören;

c) Intrapopulationsfaktoren, zu denen genetische Erosion und Verhaltensänderungen gehören.

Der Verlust von Lebensraum ist zweifellos der zerstörerischste für das langfristige Überleben von Apollo. Es gibt mehrere interessante Forschungen und Überwachungen, die sehr wichtige Informationen über die Ursachen des Aussterbens zahlreicher Schmetterlinge in ihren Biotopen in Europa liefern.

Bemühungen zur Erhaltung der Natur

Um den Apollo-Schmetterling zu schützen, wurden verschiedene Schutzmaßnahmen ergriffen (eine davon ist unser LIFE Apollo2020-Projekt). Dazu gehören die Wiederherstellung von Lebensräumen, die Zucht in Gefangenschaft und der Schutz wichtiger Standorte. Diese Bemühungen müssen jedoch in größerem Maßstab und auf koordinierte Weise unter Einbeziehung zahlreicher Interessengruppen, darunter Regierungen, Nichtregierungsorganisationen, Forscher, lokale Gemeinschaften und Einzelpersonen, durchgeführt werden.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um das Aussterben des Apollo-Falters zu verhindern. Die Schutzbemühungen müssen umfassend und gut koordiniert sein, um das langfristige Überleben dieser schönen und wichtigen Art zu sichern.

Sehr hilfreich in diesem Zusammenhang ist der Bericht, den der Experte der IUCN bereits vor zwei Jahrzehnten erstellt hat. Diese Daten bildeten eine wichtige Grundlage für jegliche Art von Folgeuntersuchungen und Managementmaßnahmen, um die Überlebensrate dieses seltenen Schmetterlings zu unterstützen. Diese Arbeit liefert verschiedene Schutzmaßnahmen, die ergriffen wurden oder werden sollten, um den weiteren Rückgang von Parnassius apollo aufzuhalten.

Der Klimawandel stellt eine erhebliche Bedrohung für das Überleben von Parnassius apollo dar. Die veränderten Umweltbedingungen und die zunehmende Häufigkeit extremer Wetterereignisse können sich negativ auf ihre Lebensräume, ihre Nahrungsquellen und ihre allgemeine Gesundheit und ihr Überleben auswirken.

Wie Hunde bei der Erkennung von Apollo-Raupen helfen

Schon vor Tausenden von Jahren entdeckten die Menschen die Sensibilität der Hundenase und setzten sie zunächst für die Jagd ein. Spulen Sie bis in die Gegenwart vor und diese Tiere haben sich zu wertvollen Mitgliedern unserer Gesellschaft entwickelt, die bei Polizei, Zoll, Militär und Rettungseinsätzen dienen. Hunde haben einen unglaublichen Geruchssinn, der eine Million Mal empfindlicher ist als der unsere. Das hängt mit den zahlreichen Geruchsrezeptoren in ihren Nasen und den hoch entwickelten nasalen Verarbeitungszentren in ihren Gehirnen zusammen. Hunde benutzen nicht nur ihre Nasen, um Gerüche aufzuspüren, sondern sie können auch mit erstaunlicher Genauigkeit zwischen verschiedenen Gerüchen unterscheiden.

Dank dieser Tatsache sind Hunde in den letzten 30 Jahren bei Forschungs- und Naturschutzprojekten unverzichtbar geworden. Diese Spürhunde wurden für eine Vielzahl von Aufgaben ausgebildet, von der Aufspürung von Wölfen, Luchsen, Wildkatzen oder Fledermäusen bis hin zur Identifizierung von Kadavern (Leichen), Streu und sogar dem Aufspüren kleiner Insekten. Die Möglichkeiten sind fast grenzenlos, solange das Zielobjekt einen Geruch abgibt, können Hunde es aufspüren. Während diese Art des Einsatzes von Hunden in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland üblich ist, ist der Einsatz von Natur- oder Artenschutzhunden in Europa noch relativ unbekannt.

Und #LIFEApollo2020 ist stolz darauf, eines dieser wissenschaftlichen Projekte zu sein!

Was: Unser Schwerpunkt liegt auf der Sammlung von Daten über Parnassius apollo, wobei Spürhunde eine Schlüsselrolle bei der Kartierung der Raupenpopulationen an ausgewählten Standorten spielen. Diese Hunde sorgen für eine präzise und nicht-invasive Datenerfassung, indem sie einzigartige Gerüche identifizieren, die mit Apollo-Raupen und ihren Lebensräumen verbunden sind.

Wie: Hunde durchlaufen ein spezielles Training, bei dem sie lernen, die einzigartigen Gerüche zu erkennen, die mit Apollo-Raupen verbunden sind. Zunächst erschnüffelt der Hund die lebenden Raupen und erhält dafür ein Leckerli. Dann werden Teebeutel mit dem Geruch der Raupen als Spielelement eingeführt. Der Hund lernt, das Finden der Teebeutel mit einer Belohnung zu verbinden. Im weiteren Verlauf des Trainings übt der Hund an verschiedenen Orten, um den Raupenduft besser zu erkennen. Diese einfache, aber effektive Methode hilft dem Hund, die Apollo-Schmetterlingsraupe in freier Wildbahn zu finden.

Wann: Die Feldarbeit findet normalerweise von März/April bis Juni statt, wenn die Raupen aus den Eiern schlüpfen und herumkrabbeln.

Warum: Hunde mit ihrem großartigen Geruchssinn übertreffen den Menschen beim Finden und Aufspüren von Zielen leicht. Die Überwachung der Raupen durch das Mensch-Hund-Team hilft uns bei unseren Schutzbemühungen und ermöglicht uns, fundierte Entscheidungen über den Erhalt dieser gefährdeten Art in ihrem natürlichen Lebensraum zu treffen.

Frohe Winterferien!

Während der Schnee die Landschaft bedeckt und damit das Ende der Apollo-Schmetterlingssaison markiert, beendete unser Projektteam die Aktivitäten im Freien mit einer letzten Runde von Entbuschungsarbeiten in verschiedenen Regionen. Als wir vom Feld ins Büro zurückkehrten, waren wir mit der Analyse und Zusammenfassung der Überwachungsdaten aus unseren Zuchtfarmen und der Lebensraumüberwachung beschäftigt.

Wenn wir auf das vergangene Jahr zurückblicken, ist unser internationales Team nicht nur stolz auf die erfolgreichen Bemühungen um die Zucht und den Erhalt der Lebensräume, sondern auch auf die wirkungsvollen Bildungsaktivitäten zur Förderung des Bewusstseins für den Parnassius apollo. Während der Hochsaison der Apollo-Schmetterlinge, also im Frühjahr und Sommer, haben wir in Polen, Tschechien und Österreich eine Reihe von Veranstaltungen organisiert, wie die Anlage von Apollo-Gärten, Schulklassen, Workshops oder Tage der offenen Tür. Diese Aktivitäten sollten die Bedeutung des Schutzes der Natur und unseres Berges Apollo unterstreichen.

Und was passiert eigentlich mit Apollo während des Winters? Dieser Schmetterling hat eine einzigartige Überlebensstrategie. Als Erwachsene wandern Apollos nicht und überwintern nicht, sondern bevorzugen die Wärme der Sonne. Bevor sie im Spätsommer oder Frühherbst sterben, legen Apollo-Schmetterlinge ihre Eier in der Nähe von Raupenfutterpflanzen ab. Dort ertragen die Eier geduldig die Kälte und sogar den Schnee und warten auf wärmere Tage, um ihre unglaubliche Verwandlung von einem kleinen Ei zu einem prächtigen Schmetterling zu beginnen.

Zum Abschluss dieses Jahres wünschen wir Ihnen allen ein frohes Fest und danken Ihnen für Ihre Unterstützung bei unseren Bemühungen um den Schutz dieser Tiere. Möge die Weihnachtszeit Ihnen Freude, Frieden und die Wärme wertvoller Momente bringen. Wir sehen uns im Jahr 2024!

Bildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen in den Weißen Karpaten

Im Jahr 2024 setzte das Bildungs- und Informationszentrum Weiße Karpaten das Apollo-Projekt und die damit verbundenen Bildungs- und Aufklärungsaktivitäten fort.

In diesem Jahr haben wir in unserem Funktionsbereich Weiße Karpaten 6 neue Gärten für Apollo angelegt, meist in Form eines Hochbeets. Die Beete wurden mit nektarhaltigen Pflanzen besät, die von den erwachsenen Apollo bevorzugt werden, d.h. mit verschiedenen rosa und violett blühenden Pflanzen. Die ausgesäte Mischung wurde auch mit anderen Blumen angereichert, die andere Schmetterlingsarten oder Insekten anlocken. Das Beet umfasst auch einen Steingarten mit Wirtspflanzen für Raupen. In den Weißen Karpaten ist dies vor allem die Große Fetthenne, die hier natürlich vorkommt. Darüber hinaus ist die Weiße Fetthenne eine weitere wichtige Wirtspflanze für die Raupen der Apollo-Raupe.

Die meisten Gärten für Apollo entstehen in Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten oder z.B. Gemeinschaftsgärten. Ihnen geht ein pädagogischer Teil voraus, in dem die Schüler mit Schmetterlingen im Allgemeinen und dann natürlich mit dem Apollo bekannt gemacht werden. Die Schüler lieben es, mit den Raupen zu spielen, die dann zu Puppen werden. Wir verwenden unsere fünf Meter lange Puppe, die einer echten Apollo-Puppe ähnelt, und die Raupen (die Schüler) klettern hinein und schlafen ein. Nachdem eines der Wunder der Natur, die Metamorphose, in der Puppe stattgefunden hat, werden die Schüler zu erwachsenen Schmetterlingen und fliegen aus der Puppe heraus. Eine weitere beliebte Aktivität ist die Zubereitung einer süßen Flüssigkeit, die dem Nektar in den Blüten der Pflanzen, der einzigen Nahrung der erwachsenen Schmetterlinge, so nahe wie möglich kommt. Danach folgt natürlich eine Verkostung. Schließlich sind die Schüler für den Rest des Programms erwachsene Schmetterlinge!

Im Anschluss daran wird das Hochbeet im Schulgarten fertiggestellt. Die Schüler machen sich mit Begeisterung daran, das vorbereitete Hochbeet aufzuräumen und einen Steingarten mit ihren eigenen Steinen anzulegen. Damit sich die Schüler mehr mit dem Beet verbunden fühlen, werden die meisten Steine für den Steingarten in der Natur gefunden und von den Schülern selbst mitgebracht, manchmal mit verschiedenen Motiven bemalt, insbesondere mit Schmetterlingen. Sobald das Hochbeet fertig ist, säen sie die Blumenmischung und pflanzen die Steinkulturen.

Das Bewusstsein wurde auch bei anderen Veranstaltungen geschärft. Zu Beginn des Jahres fand das traditionelle Seminar zu unserem Funktionsbereich statt, bei dem etwa 60 Teilnehmer aus der Tschechischen und Slowakischen Republik der Präsentation des Projekts mit Interesse zuhörten. Im Frühjahr empfing unsere Organisation Beamte aus der Region Südmähren. Wie die Studenten aus Slowenien besuchten sie unsere Zuchtstation und erfuhren dabei nicht nur viel Interessantes über den Apollo, sondern auch über die Bedeutung des Naturschutzes im Allgemeinen. Bei einer weiteren Sensibilisierungsveranstaltung im Haus der Natur der Weißen Karpaten erfuhren die Besucher ebenfalls etwas über den Apollo, und vor allem die Jüngeren konnten ein Bild von einem Apollo malen, sich ein Apollo-Tattoo stechen lassen oder ein Memory-Spiel mit Tierarten mitnehmen, die in ähnlichen Lebensräumen wie der Apollo leben. Sehr gut besucht war ein Vortrag für Senioren aus der Region der Weißen Karpaten, in dem der Apollo, sein Lebenszyklus und die von ihm bewohnten Lebensräume vorgestellt wurden.

Das LIFE Apollo2020-Projekt ist der Beweis dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen Experten, Schulen und der Gemeinschaft konkrete Ergebnisse beim Naturschutz erzielen kann. Durch diese Gärten helfen wir nicht nur, den Apollo (und andere Arten mit ähnlichen Bedürfnissen) zu erhalten, sondern wir erziehen und inspirieren auch die nächste Generation, sich für unsere natürliche Welt einzusetzen.

Wir restaurieren die Pracht des Naturschutzgebiets Kruczy Kamień, PL

Wir stellen die Pracht des Naturschutzgebiets Kruczy Kamień wieder her – der wichtigste Ort für den Apollofalter in den polnischen Sudeten

Kruczy Kamień ist ein unbelebtes Naturschutzgebiet. Es wurde 1954 eingerichtet und hat derzeit eine Fläche von 12,61 ha. Es erstreckt sich über die westlichen und südwestlichen Hänge der Krucza Skała (681 m über dem Meeresspiegel), die sich im Krucza-Tal im Steingebirge befindet. Der Schutzgegenstand des Reservats ist eine interessante Form der Trachyt-Intrusion (eine Art Porphyr vulkanischen Ursprungs) in den Sedimentgesteinen des Rotliegend. Das Gebiet besteht aus steilen Hängen, die stellenweise bis zu 30 Meter hoch sind. Hier gibt es zahlreiche Felsformationen und an vielen Stellen haben sich durch das Zerbröckeln des Porphyrgesteins ausgedehnte Geröllfelder gebildet.

Der größte Teil des Reservats ist mit künstlich angepflanzten Fichtenwäldern bedeckt. Der Rest ist hauptsächlich von felsiger, xerothermer, Pionier- und Wiesenvegetation bedeckt. Zu den wichtigeren Lebensräumen im Reservat gehören Ökosysteme pontisch-pannonischen Charakters, die ein Mosaik mit xerothermen und felsigen Graslandschaften bilden. Am Fuße des Steilhangs gibt es seltene – subkontinentale peri-pannonische Strauchhabitate Rhamno-Prunetea-Dickichte mit zahlreichen Flecken von Cotoneaster integerrimus (einer der größten in den Sudeten) und krautigen Pflanzen. Zu den Sträuchern gesellen sich Festuco-Stipion-Pannonische Wiesen mit Sedum-Arten, die für den Apollo-Schmetterling Parnassius apollo wichtig sind. Auf der Felsschuttschicht und in Felsspalten haben sich Lebensräume mit ephemerem Charakter entwickelt. Dabei handelt es sich um die thermophile Pioniervegetation der Felsplatten der Alysso-Sedion-Assoziation, die als Sempervivetum soboliferi-Komplex klassifiziert ist. Dieser Lebensraumtyp ist reich an den sukkulenten Arten Jovibarba sobolifera, Sedum acre, Sedum maximum und Sedum album (künstlich eingeführt). Die beiden letztgenannten Arten stellen eine Nahrungsquelle für die Raupen des Apollo-Falters dar. Diese Ökosysteme unterliegen einer allmählichen Sukzession und werden von höherer Vegetation überwuchert, vor allem von Gräsern und Stauden und später von Sträuchern und Bäumen. Am Fuße des Reservats gibt es Lebensräume, die reich an Nektarpflanzen sind: Flecken mit xerothermem Grasland und krautiger Vegetation und weiter unten eine üppige und dichte Wiesenvegetation, die hauptsächlich aus Centaurea- und Cirsium-Arten besteht.

Zu den seltenen Pflanzenarten, einschließlich der in Polen gesetzlich geschützten Arten, gehören: die endemische morphologische Form von Viola porphyrea, Cotoneaster integerrimus, Festuca pallens, Lilium martagon, Digitalis grandiflora, Melampyrum sylvaticum, Antennaria dioica und Asplenium septentrionale.

In dem Reservat wurde eine reiche Insektenfauna, insbesondere Schmetterlinge, gefunden. Die wichtigste war jedoch schon immer die lokale Unterart des Apollofalters Parnassius apollo silesianus, die hier vorkommt. Dieser Schmetterling war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgestorben, und das Gebiet des Riesengebirges war einer der letzten Orte seines Vorkommens in Niederschlesien. Der erste erfolgreiche Versuch, die Art in dem Reservat wieder anzusiedeln, wurde bereits in den 1990er Jahren unternommen, und die Schmetterlinge hielten sich mehr als 10 Jahre lang in dem Gebiet. Die Wiederansiedlung wurde im 21. Jahrhundert fortgesetzt, als die Zucht im Rahmen eines Projekts der Fundacja Ekorozwoju, des Nationalparks Riesengebirge und des Nationalparks Stołowe-Gebirge begann, das nun im Rahmen des Projekts Apollo2020 fortgesetzt wird. Auch der Lebensraum selbst wurde gepflegt. Leider sind seit den letzten Schutzmaßnahmen im Reservat Jahre vergangen. Die sonnigen Hänge sind wieder mit Sträuchern und Baumgestrüpp zugewachsen. Die thermophilen Lebensräume wurden beschattet und die Erdrutsche haben begonnen, ihren dynamischen Charakter zu verlieren.

In diesem Winter hat der Klub Przyrodników Schutzmaßnahmen in dem Reservat durchgeführt, die dazu beitragen werden, seinen besonderen Charme zu bewahren und teilweise wiederherzustellen. Eine Fläche von ca. 1,7 Hektar wurde von Sträuchern (mit Ausnahme von Cotoneaster integerrimus) sowie vom Unterholz der Bäume gerodet, darunter auch einige größere Exemplare, deren Samen sich an den Hängen des Krucze Kamień ausbreiten und den Sukzessionsprozess verstärken. Unser weiteres Ziel ist es, die Auswirkungen dieser Aktivitäten zu erhalten und das Nachwachsen der gefällten Sträucher und Bäume durch die Beweidung mit Ziegen zu stoppen.

Im Frühjahr kann man im Reservat Apollo-Raupen sehen, die aus den Eiern geschlüpft sind, die die Schmetterlinge im letzten Jahr gelegt haben, und jeden Sommer spielt sich vor unseren Augen an den Hängen des Reservats und auf der Wiese zu seinen Füßen das Schauspiel des philippinisch fliegenden Apollo-Falters ab. Unser Traum ist es, eine dauerhafte Population dieser Art im Reservat zu etablieren, die nur noch unsere Hilfe beim Schneiden der Büsche benötigt.

Die Rettungsaktion für Parnassius Apollo geht in Tschechien weiter

Letztes Jahr gelang es unserem tschechischen Partner ČSOP Hradec Králové, (nicht nur) für Parnassius apollo über einen Hektar dicht bewachsenes felsiges Gelände zu beleuchten, das mit undurchdringlichen Bäumen und bis zu 15 Meter hohem Dickicht bedeckt war. Doch damit waren unsere Bemühungen noch nicht zu Ende! Dank der langfristigen Unterstützung der Škoda Auto Stiftung und einer Partnerschaft mit der KRNAP-Verwaltung ist es uns in diesem Winter gelungen, ein Gebiet zu erschließen, das nun zwei- bis dreimal so groß ist wie einige der Standorte, an denen Apollo in der Slowakei oder in Polen noch überlebt.

Die Arbeit ist wirklich extrem und gefährlich, und an manchen Stellen muss man buchstäblich an einem Seil zaubern. Durch das Projekt Krakonoš Gardens konnten wir eine spezielle Ausrüstung kaufen, mit der wir auch die unzugänglichsten Stellen sicher erreichen können.

Und das ist noch nicht alles. Bisher haben wir uns nur auf einen Hauptstandort konzentriert, aber in der kommenden Zeit werden wir damit beginnen, ein zweites Zuhause für den Schmetterlingskönig vorzubereiten, das sich in der Nähe befindet. Wir haben auch die Umgebung genauestens erkundet und das Vorkommen von Futter- und Nektarpflanzen sowie die umliegenden Wiesen und potenziellen Korridore kartiert, die dem Apollo als Trittsteinnetzwerk dienen können. Dies sind die Art von Mikrohabitaten, die dem Schmetterlingskönig helfen, die Straße zu überqueren, wenn er zu einem neuen Zuhause oder zur Paarung reist. Es ist ein bisschen so, wie wenn man sich die Steine vorstellt, die man benutzt, um von einer Seite eines Flusses zur anderen zu springen.

Wir freuen uns schon darauf, den Ort zum Duften und Summen zu bringen. Im letzten Jahr haben die restaurierten Felsflächen bereits verschiedene Arten von Blütenpflanzen und Insekten angezogen, die hier zuvor nicht genügend Platz und Licht hatten, darunter zum Beispiel die an die Wolfsmilch gebundene Hornisse oder Zygaena ephialtes, die auf der tschechischen und polnischen Seite des Riesengebirges nur von einem Standort bekannt war, obwohl sie hier früher häufig vorkam. Und dank der Neufunde seltener Schmetterlinge im letzten Jahr ist es nun unbestreitbar, dass die Aktivitäten zur Rückkehr von Parnassius Apollo mehreren der seltensten Schmetterlingsarten des Riesengebirges, wie dem Kleinen und dem Wald-Kleinbläuling oder dem Silberfleck-Skipper, zum Überleben verhelfen.

Der Parnassius Apollo, wie dieser große Gebirgsschmetterling nach dem Gott Apollo auch genannt wird, steht heute vor großen Schwierigkeiten. Seine Bestände gehen in ganz Mitteleuropa rapide zurück, weil sich die Bedingungen in seinem natürlichen Lebensraum, die sowohl durch menschliche Aktivitäten als auch durch den Klimawandel beeinflusst werden, verschlechtern. Sogar in den bereits erwähnten Gebieten in Polen und der Slowakei gedeiht er nicht mehr, was vor allem auf die Aufgabe traditioneller Anbaumethoden zurückzuführen ist, bei denen übermäßige und ausufernde Pflanzen vor allem durch Weidetiere reguliert wurden. Im letzten Jahr ist der Bestand von Parnassius apollo um bis zu 90% zurückgegangen. Dieses Projekt könnte daher eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung des mitteleuropäischen Genpools dieser ikonischen Art spielen und die Population dieses Schmetterlings in unserer Region erhalten.

Die Raupen der nächsten Generation von Parnassius Apollo sind vor ein paar Wochen aus den Eiern in der Auffangstation geschlüpft, und jetzt gibt es Hunderte von ihnen. Der eigentliche Schlupf der Schmetterlinge könnte im Juni stattfinden. Danach planen wir die erste experimentelle Freilassung von Männchen an den Standorten im Riesengebirge, an denen die erwähnte Feldarbeit im letzten Jahr stattfand. Es macht nicht viel Sinn, den Lebensraum nach der sogenannten „menschlichen Sichtweise“ umzugestalten, auch wenn wir davon überzeugt sind, dass unsere Bemühungen richtig sind. Durch die Beobachtung bestimmter Verhaltensmerkmale der Schmetterlinge, die sie direkt im Feld zeigen können, können wir aus unnötigen Fehlern lernen und unsere Bemühungen in die richtige Richtung lenken.

Die Outdoor-Saison in Österreich hat offiziell begonnen!

Der Schnee hat in den Alpen zu schmelzen begonnen, was bedeutet, dass die Freiluftsaison für den Apollo-Schmetterling in den österreichischen Lebensräumen offiziell beginnen konnte. Mit der großartigen Hilfe von Freiwilligen hat das österreichische Team (EWS) mit der entscheidenden Aufgabe der Entbuschung in zwei Apollo-Lebensräumen – Lofer, Salzburg, und Fieberbrunn, Tirol – begonnen.

Bei warmem und sonnigem Wetter haben wir uns darauf konzentriert, die überwucherten Büsche und Bäume zu entfernen, um die felsigen Hänge darunter freizulegen. Diese felsigen Hänge sind für das Überleben der Apollo-Raupen von entscheidender Bedeutung, da sie die perfekte Umgebung für das Gedeihen der Raupen bieten. Die exponierten Hänge sind ideal für das Wachstum von Sedum-Pflanzen, die die Hauptnahrungsquelle für die Raupen sind. Um einen geeigneten Lebensraum für die Raupen zu erhalten, ist es wichtig, diese Bereiche frei von übermäßigem Buschwachstum zu halten.

Zusätzlich zu unseren Entbuschungsmaßnahmen haben wir verschiedene Sedum-Arten(Sedum sexangulare und Sedum album) gepflanzt, um den Raupen reichlich Nahrung zu bieten. Dieser Schritt ist notwendig, damit die Raupen zu gesunden Puppen heranwachsen und sich schließlich in Imagines verwandeln können. Um die erwachsenen Schmetterlinge zu unterstützen, haben wir auch Samen von nektarproduzierenden Pflanzen ausgesät, um sicherzustellen, dass Nektarquellen zur Verfügung stehen, wenn die Schmetterlinge schlüpfen.

Das Highlight des Tages war die Entdeckung zahlreicher Apollo-Raupen im Habitat. In Lofer, Salzburg. Wir sahen sie aktiv an den Sedum-Pflanzen krabbeln und fressen. Das war eine aufregende Bestätigung dafür, dass sich unsere Schutzmaßnahmen bereits auszahlen.

Während unserer Arbeit hatten wir das Vergnügen, eine Gruppe von Kindern und ihre Lehrerin zu treffen. Die Kinder waren begierig darauf, etwas über die Parnassius-Apollo-Schmetterlinge, ihre Futterpflanzen und unsere Naturschutzbemühungen zu erfahren. Ihr Enthusiasmus und ihre Neugier haben uns wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, auch die jüngere Generation in den Umweltschutz einzubeziehen und sie darüber aufzuklären.

Wir freuen uns schon auf den Rest der Frühjahrs- und Sommersaison. Wir werden unsere Bemühungen fortsetzen, die Lebensräume zu erhalten und zu verbessern, um sicherzustellen, dass die Apollo-Schmetterlinge eine blühende Umgebung vorfinden.